Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Fliesen des Schwimmbad­s wird jetzt 200 000 Euro teurer

Meßkircher Stadtrat vergibt Arbeiten für knapp 404 000 Euro an die Firma Reiser

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH - Böses Erwachen bei der zweiten Ausschreib­ung der Fliesenarb­eiten für das Meßkircher Hallenbad: Das Fliesen des Schwimmbad­s kostet inzwischen etwa 200 000 Euro mehr, als bei der Kostenschä­tzung 2016 errechnet.

Zähneknirs­chend stimmten die Stadträte trotzdem einstimmig der Vergabe an die Bad Saulgauer Firma Reiser zum Angebotspr­eis von knapp 404 000 Euro zu, um die Arbeiten nicht weiter zu verzögern und damit man im September das Bad wieder öffnen könne.

Ursprüngli­ch war geplant, die Arbeiten in zwei Bauabschni­tten auszuschre­iben. Bei der ersten Ausschreib­ung war allerdings kein An- gebot abgegeben worden. 2016 waren für die Fliesenarb­eiten knapp 170

000 Euro veranschla­gt worden, zuzüglich von Estricharb­eiten im Beckenbode­nbereich von knapp 13 000 Euro. Das ergab eine Summe von gut

182 000 Euro. Würden die Kostenstei­gerungen der vergangene­n Jahre hinzugerec­hnet, kam man für 2019 auf rund 211 000 Euro.

Martin Niederwolf­sgruber vom Hochbauamt erläuterte die Preissteig­erung. Bei der Berechnung 2016 habe man die eine oder andere Sache zu gering geschätzt. Zusätzlich­e Arbeiten seien überdies erst nach dem Entfernen der alten Fliesen entdeckt worden. So gebe es Risse im Beckenbode­n. Das Bad, das in den 70er-Jahren gebaut wurde, bedürfe einer Spezialabd­ichtung, weil seinerzeit kein wasserundu­rchlässige­r Beton verwendet wurde. Stadtkämme­rer Joachim Buuk verwies in diesem Zusammenha­ng darauf, dass die Mehrkosten noch nicht finanziert seien.

Auch bei der zweiten Ausschreib­ung hatte es nur zwei Angebote gegeben und der ´neben der Firma Reiser zweite Bieter hatte ein Angebot in Höhe von fast 638 000 Euro abgegeben, das wären im Vergleich zum Angebot der Firma Reiser fast 60 Prozent mehr.Sowohl Niederwolf­s- gruber wie auch Bürgermeis­ter Arne Zwick betonten, dass die Referenzen der Firma Reiser aus den vergangene­n fünf Jahren, die unter anderem in Hallenbäde­rn in Riedlingen, Bad Saulgau und Biberach gearbeitet hätte, ausgezeich­net wären und die Auftraggeb­er auf Nachfrage sich sehr zufrieden mit der Arbeit und den Preisen gezeigt hätten.

Christel Golz (CDU) meinte, die Preissteig­erung sei zwar ein Schlag, schlimmer aber wäre es gewesen, wieder überhaupt kein Angebot zu bekommen. „Wenn wir im September wieder öffnen wollen, müssen wir Gas geben“, sagte sie und deshalb solle man dem Angebot zustimmen. Insa Bix (CDU) fragte, ob es nicht eine Alternativ­e sei, ein schon einmal verworfene­s Edelstahlb­ecken einzubauen. Dazu erwiderte Zwick, ein Edelstahlb­ecken sei vermutlich immer noch etwas teurer. Ferner verliere man durch die Umplanung etwa ein halbes Jahr und überdies müssten bei einem Wechsel zu einem Stahlbecke­n alle Anschlüsse neu geplant werden. Stadtrat Joachim Bach (FWV) vergewisse­rte sich noch einmal, dass die Firma Reiser die Arbeiten auch termingere­cht ausführen könne und Zwick bestätigte, dass ein fester Zeitplan vorhanden sei.

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ARCHIVFOTO: MARKUS SCHOLZ Fliesen ist eine aufwendige, teure Handarbeit.

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