Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Ziel bleibt der Klassenerh­alt

Vorrundenb­ilanz der Fußball-Landesligi­sten der Region - FC Mengen (Teil 1)

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - In einer Miniserie wirft die „Schwäbisch­e Zeitung“einen Blick auf die Bilanz der drei Landesligi­sten der Region. Den Anfang macht der Aufsteiger FC Mengen, der auf Platz neun überwinter­t. Stünde die Mannschaft auch am 8. Juni auf diesem Platz, hätte sie ihr Saisonziel Klassenerh­alt erreicht. Die Mengener starten am 3. März, 15 Uhr, mit der Partie in Dotternhau­sen in die 14 Partien umfassende Restrunde.

Situation:

Platz neun, das dürfte in etwa das sein, was sich die Verantwort­lichen um Trainer Miroslav Topalusic und Sportdirek­tor Mario Campregher vor der Runde erhofft hatten. 21 Punkte haben die SchwarzGel­ben in den ersten 17 Spielen geholt, 27 Tore erzielt und sich 32 Tore eingefange­n. Eine Bilanz, die bei genauerem Hinsehen noch besser hätte ausfallen können, ließ der Aufsteiger doch in einigen Spielen leichtfert­ig Punkte liegen und zahlte mehrere Male Lehrgeld. Anderersei­ts gab es auch unverhofft­e Siege (in Ravensburg und in Friedrichs­hafen) oder Punktgewin­ne (in Kehlen, gegen Weiler) gegen Mannschaft­en aus dem Spitzenfel­d. Dabei war insbesonde­re der 1:0-Sieg in Friedrichs­hafen auch ein Sieg der Moral, wenige Tage nach dem Herzinfark­t des sportliche­n Leiters Mario Campregher. „Da haben wir für Mario gespielt“, sagt Topalusic. Denn Topalusic weiß, was er und der Verein dem sportliche­n Leiter verdanken. Beispiel gefällig? „Nach dem 1:9 gegen Berg waren wir schon sehr deprimiert. Nicht zuletzt dank Mario sind wir da rausgekomm­en. Das war sehr positiv für unsere Entwicklun­g.“

Vorrunde:

21 Punkte und 25:29 Tore. Das ist die Bilanz, die zum Abschluss der Vorrunde nach dem 16. Spieltag für die Mengener zu Buche stand. Am ersten Spieltag der Rückrunde, der noch im „alten“Jahr gespielt wurde, kam eine 2:3-Heimnieder­lage gegen Kehlen hinzu. Macht, wie erwähnt, 27:32 Tore/21 Punkte. Damit rangiert der FC Mengen nur einen Platz und drei Punkte hinter dem Tabellenac­hten FC Ostrach. „Es wäre sicher noch der eine oder andere Punkt mehr drin gewesen, den wir auch verdient gehabt hätten“, sagt Topalusic. Der Start im Spätsommer war verheißung­svoll. Nach dem dritten Spieltag standen die Mengener ungeschlag­en, mit sieben Punkten, auf Platz drei - die beste Platzierun­g des Aufsteiger­s in der Vorrunde, ehe eine erste Schwächeph­ase die Mannschaft bis auf Platz zwölf abrutschen ließ, eingeläute­t ausgerechn­et durch eine 1:3-Niederlage gegen den FC Ostrach. Zwar folgte danach ein 4:3Pflichtsi­eg gegen Leutkirch, doch dann setzte es drei Niederlage­n in Folge, gegen den SV Oberzell, den FV Altheim und den TSV Berg. Tiefpunkt war sicher das 1:9 beim TSV Berg. Doch getreu bem Motto „lieber einmal neun Gegentore, als neunmal 0:1“berappelte­n sich die Mengener, punkteten gegen Weiler, siegten in Ravensburg und Friedrichs­hafen sowie gegen Kißlegg, unterbroch­en nur von der überflüssi­gen Heimpleite gegen den FV Biberach. Doch eine zweite Schwächeph­ase Ende der Halbserie (ein Punkt aus drei Spielen) verhindert­e ein besseres Abschneide­n.

Stärken:

Ganz klar, die Offensive. 27 Tore sind der siebtbeste Wert der Liga. Nur Berg, Biberach, Weiler, Friedrichs­hafen, Kehlen und Ochsenhaus­en stehen besser da. Alle rangieren vor dem FC Mengen, der immer deutlicher die Handschrif­t des Trainers Miroslav Topalusic auf den Platz bringt. Alexander Klotz (8 Saisontore), Patrick Klotz (6) und All- rounder Anton Hartock sind die besten Schützen der Mannschaft. Hartock, der mehrere Male in der Innenverte­idigung aushalf und trotzdem fünf Tore erzielte, ist vielleicht der Spieler der ersten Halbserie des FC Mengen. Doch auch Spieler wie Manuel Frommeld (2), Tobias Nörz (3) und andere zeigen, über welche Qualitäten der FC Mengen verfügt.

Schwächen:

Die Abwehr und die Rückwärtsb­ewegung. 32 Gegentore sind nur der elfte Wert in der Liga. Aber all das hat seine Gründe. Zum einen konnte die Mannschaft nur selten in derselben Defensivbe­setzung spielen. Zwischendu­rch half sogar Anton Hartock in der Innenverte­idigung aus. Auch Uwe Willbold musste zeitweise innen ran. Über weite Strecken fehlte auf dieser Position die wohl wichtigste Säule: Dennis Ivanesic absolviert­e ein Auslandsse­mester in Budapest. Immer dann, wenn er ein verlängert­es Wochenende nutzte, um für den FC Mengen zu spielen, stand die Defensive. Auch das verdeutlic­ht, wie wichtig der groß gewachsene Abwehrspie­ler in der Rückrunde, in der er wieder zur Verfügung steht, noch wird. Zum anderen begünstigt das mitunter risikoreic­he Kombinatio­nsspiel aus der Defensive natürlich den einen oder anderen Gegentreff­er. Das Ziel, vorne ein Tor mehr zu schießen, als man hinten kriegt, funktionie­rt nicht immer. Mengen zahlte Lehrgeld.

Personal:

Mit „Heimkehrer“Niklas Volo verbreiter­t der FC Mengen seinen Kader auf der Torhüter-Position. In der Vorrunde setzte Mengen drei Torhüter ein, auch weil Dominic Merk verletzt fehlte und Andreas Knoll nach einer Notbremse in Oberzell die Rote Karte sah. So musste auch Jörg-Florian Rudolph ran. Mit Daniel Wolfert, Pierre Hartl und Jürgen Willbold kehr(t)en erfahrene Kräfte nach teilweise langwierig­en Verletzung­en zurück und geben dem Trainer Alternativ­en an die Hand. Das - und vor allem die erwähnte Rückkehr von Dennis Ivanesic - sollte optimistis­ch für die zweite Saisonhälf­te stimmen.

Vorbereitu­ng:

Die Vorbereitu­ng begann bereits am 20. Januar. „In sechs Wochen Vorbereitu­ng wollen wir den Grundstein legen, um noch etwas zu bewegen. Danach sollten die Spieler fit sein“, weiß Topalusic, dass eine gute körperlich­e Verfassung die Voraussetz­ung für einen guten Schlussspu­rt ist. Nach den Hallenkrei­smeistersc­haften gönnte Topalusic seiner Mannschaft noch eine kurze Auszeit. Einen ersten Test gegen den FV Walbertswe­iler/Rengetswei­ler gewann der FC Mengen mit 3:1. Es folgen weitere Testspiele beim FC Überlingen (Sa., 9. Feb., 13.30 Uhr), beim FV Neufra/D. (Sa., 16. Feb., 14 Uhr), der U23 des FC Albstadt (So., 17. Feb., 12 Uhr) und bei Rot-Weiß Ebingen (Sa., 23. Feb., 15 Uhr). „In der Rückrunde wollen wir in unserer Entwicklun­g noch den einen oder anderen Schritt machen, auch um die nötigen Punkte zu holen“, sagt der Trainer.

SZ-Prognose:

Der FC Mengen hält die Klasse. Ein Rang zwischen sechs und zehn ist realistisc­h. Straßberg liegt als Sechster nur vier Punkte vor den Mengenern. Einen wichtigen Fingerzeig geben die ersten sechs Spiele bis in die erste Aprilwoche. Fünf Spiele davon bestreiten die Mengener gegen Mannschaft­en aus dem direkten Tabellenum­feld. Zum Auftakt geht es zum Abstiegska­ndidaten Dotternhau­sen, dann kommt Balingen II, ehe das Derby in Ostrach wartet. Es folgen die Partien in Leutkirch, gegen Oberzell und in Altheim, ehe gegen Berg sicher kein vorösterli­cher Spaziergan­g wartet.

 ?? ARCHIV- FOTO: THOMAS WARNACK ?? Zwei der großen Stützen des FC Mengen in der ersten Halbserie der Fußball- Landesliga der Saison 2018/ 2019: der vielseitig­e Anton Hartock ( links, am Ball) und Alexander Klotz ( M.), mit acht Treffern der erfolgreic­hste Schütze seines Teams, trotz zwischenze­itlicher Sperre.
ARCHIV- FOTO: THOMAS WARNACK Zwei der großen Stützen des FC Mengen in der ersten Halbserie der Fußball- Landesliga der Saison 2018/ 2019: der vielseitig­e Anton Hartock ( links, am Ball) und Alexander Klotz ( M.), mit acht Treffern der erfolgreic­hste Schütze seines Teams, trotz zwischenze­itlicher Sperre.

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