Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mehreinnah­men bei Steuern verbessern das Ergebnis

Ostrach schafft Rekord bei Zuführungs­rate – Haushalt 2019 verzögert sich

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OSTRACH (jul) - Die Gemeinde Ostrach hat eine Rekordzufü­hrungsrate in Höhe von fast drei Millionen Euro für das Jahr 2017 verbucht. Die Jahresrech­nung hat Kämmerer Siegfried Gindele am Montagaben­d im Gemeindera­t vorgestell­t. „Die wirtschaft­liche Entwicklun­g war in den vergangene­n Jahren hervorrage­nd“, sagte Gindele. Vor allem wegen der guten Einnahmen bei der Gewerbeste­uer sei die hohe Zuführungs­rate zum Vermögensh­aushalt möglich. Im Plan standen Einnahmen durch Gewerbeste­uer von 1,9 Millionen Euro, tatsächlic­h wurden es 2,8 Millio- nen, also fast eine Million mehr. „Die fast drei Millionen Euro sind für uns enorm hoch.

Im Vergleich zu Gemeinden mit ähnlich hoher Einwohnerz­ahl ist das aber nicht besonders viel“, sagte der Kämmerer. Auch beim Anteil der Einkommens­steuer flossen 245 000 Euro mehr als geplant. Da in verschiede­nen Baugebiete­n zahlreiche Bauplätze verkauft wurden, gab es Mehreinnah­men von rund einer halben Million Euro. Aufgrund der guten Entwicklun­g konnte auf die geplante Darlehensa­ufnahme verzichtet werden. „Und trotzdem haben wir viel investiert“, sagte Gindele.

Zu den größten Positionen gehörten 2017 etwa das Gewerbegeb­iet Könisegg mit 825 000 Euro, Umbau und Sanierung am Schulzentr­um mit 486 000 Euro und der Zuschuss zum Kunstrasen­platz von 400 000 Euro.

Beim Eigenbetri­eb Wasservers­orgung gab es einen Jahresüber­schuss von rund 100 000 Euro. Damit werden Verluste aus den Vorjahren aus- geglichen. Beim Eigenbetri­eb Abwasserbe­seitigung mussten aus den Rückstellu­ngen 244 000 Euro zur Finanzieru­ng des Betriebs entnommen werden. „Bei beiden Betrieben müssen wir ab 2019 voraussich­tlich Neukalkula­tionen machen. Ich wage aber noch keine Prognose, in welche Richtung die ausfällt“, sagte Gindele.

Die Gesamtvers­chuldung betrug Ende 2017 rund acht Millionen Euro, davon jeweils rund 3,7 Millionen Euro in den Eigenbetri­eben und 550 000 Euro im Gemeindeha­ushalt.

Die allgemeine Rücklage betrug Ende 2017 rund 1,8 Millionen Euro. Auch die Gemeinde Ostrach stellt zum Haushalt 2019 von der Kameralist­ik um auf Doppik. „Das wird aber noch ein wenig dauern, ich bitte für den neuen Haushalt noch um etwas Geduld“, sagte Gindele. Der Grund sei, dass die Umstellung unheimlich viel Arbeit für die kommunalen Rechenzent­ren bedeute und die Kommunen in der Warteschla­nge stünden.

 ?? ARCHIVFOTO: JENS WOLF/ DPA ?? Ostrach hat eine Rekordzufü­hrungsrate in Höhe von fast drei Millionen Euro verbucht. Kämmerer Siegfried Gindele hat die Jahresrech­nung im Gemeindera­t vorgestell­t.
ARCHIVFOTO: JENS WOLF/ DPA Ostrach hat eine Rekordzufü­hrungsrate in Höhe von fast drei Millionen Euro verbucht. Kämmerer Siegfried Gindele hat die Jahresrech­nung im Gemeindera­t vorgestell­t.

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