Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Marktplatz für Ausbildung verzeichnet mit 150 Ausstellern einen Rekord
Berufliche Schulen informieren über ihr Angebot – Spektrum reicht von Elektrotechnik über Hauswirtschaft bis zu kaufmännischen Berufen
SIGMARINGEN - Beim „Marktplatz für Ausbildung“haben die LudwigErhard-Schule und die Bertha-BenzSchule am Freitagvormittag über die Angebote der beiden Berufsschulen informiert und damit gleichzeitig Ausbildern eine Plattform geboten. Vertreter von 150 Ausstellern kamen jeweils rund zur Hälfte nach Sigmaringen und Bad Saulgau, um dort Jugendlichen Rede und Antwort zu stehen. Damit beteiligten sich so viele Ausbildungsbetriebe wie noch nie.
Die Ludwig-Erhard-Schule zählt zurzeit 682 Schüler, davon sind 224 in einer dualen Ausbildung, also Teilzeit-Schüler. Ausgebildet werden Berufe aus den Gebieten Wirtschaft und Verwaltung, etwa Kaufleute in verschiedenen Bereichen. Am beruflichen Gymnasium absolvieren jährlich 70 bis 80 Schüler das Abitur.
Schülerinnen präsentierten die CEUS GmbH, ein Berufskolleg mit Übungsfirma. Dabei werden Theorie und Praxis eines realen Unternehmens virtuell vermittelt. Nebenan stellten drei Schülerinnen die „Sommerschule“vor. Das Pilotprojekt der Landesregierung ermöglicht es, die Schule eine Woche vor dem offiziellen Beginn stressfrei und mit zahlreichen Aktivitäten kennenzulernen. „Das schweißt richtig zusammen“, sagte eine Schülerin, die die Woche empfiehlt. „Wir waren Klettern und Kanufahren und ich konnte sogar meine spätere Klassenlehrerin kennenlernen.“Frank Steinhart, Leiter der Ludwig-Erhard-Schule, führte weiter in ein Klassenzimmer, in dem die Plätze mit Tablets ausgestattet sind. Man wolle digitale Bildungschancen nutzen. Das sei kein „Allheilmittel“, jedoch eine sinnvolle Ergänzung, sagte Steinhart.
Die Bertha-Benz-Schule hat zurzeit 1564 Schüler, davon 707 TeilzeitSchüler in einer dualen Ausbildung. Das Gymnasium ist sechszügig und rund 140 bis 160 Schüler absolvieren jährlich das Abitur. Die Schule arbeitet eng mit den Berufsfeldern Bau, Elektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft, Fahrzeugtechnik, Farbtechnik, Holztechnik und Metalltechnik zusammen. Schulleiter Christian Roth und viele Helfer konnten dank einer logistischen Meisterleistung den Besucherstrom an den Ausstellern vorbeiführen. Im Hightech-Raum der Mechatronikerklasse zeigte Christian Roth den Erfindergeist der Schüler und in der schuleigenen Backanlage duftete es nach frischem Brot.
Wie die Leiter betonten, arbeiten die beiden Schulen eng zusammen. So sei es auch gelungen, die Ausbildung zum Automatenfachmann komplett in Sigmaringen anzubieten.