Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gerhard Mattes stirbt im Alter von 86 Jahren
20 Jahre lang wirkte er als Bürgermeister in der Göge
HOHENTENGEN (jek) - Der ehemalige Bürgermeister von Hohentengen Gerhard Mattes ist am Dienstag, 5. Februar, im Alter von 86 Jahren gestorben. Die Beerdigung hat am Freitagmorgen auf dem Friedhof in Mengen stattgefunden.
Die Familie, in die Gerhard Mattes am 16. September 1932 hineingeboren wurde, stammt aus Gosheim im Landkreis Tuttlingen. Aufgewachsen ist er in Spaichingen. Nach dem Besuch einer Verwaltungsschule arbeitete er als Verwaltungsaktuar zunächst in Mengen und ab 1962 für die damals noch eigenständigen Gemeinden in der Göge. Mit seinem Fachwissen auf der Verwaltungsebene stand er den zumeist ehrenamtlichen Bürgermeistern zur Seite.
1967 wurde Gerhard Mattes zum Bürgermeister der Gemeinden Beizkofen, Ölkofen und Hohentengen gewählt und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Göge-Gemeinden nach der Verwaltungsreform
1975 zu einer Einheit geformt wurden. In Erinnerung bleibt Mattes den älteren Einwohnern der Göge als fleißiger und engagierter Bürgermeister, der viele Projekte für die Gemeinde angestoßen hat. Dazu gehörten auch der Bau der Göge-Halle, die Erweiterung der Göge-Schule und die Schaffung von Wohn- und Gewerbegebieten.
20 Jahre lang agierte Gerhard Mattes an der Spitze der Verwaltung, war außerdem Mitglied im Kreistag und im Regionalverband. Sein enger Kontakt zu den Soldaten der Oberschwabenkaserne wurde mit der Verleihung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold gewürdigt.
1987 hatte sich Gerhard Mattes für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister für Hohentengen beworben, unterlag aber seinem damals 26-jährigen Herausforderer Harald Klein. Der blieb nur vier Jahre lang Bürgermeister und verabschiedete sich dann in Richtung Ostdeutschland.
Nach dieser politischen Niederlage von den Bürgern der Göge menschlich sehr enttäuscht, wandte sich Gerhard Mattes von der Gemeinde Hohentengen ab. Er zog nach Mengen, arbeitete in Sigmaringen und lebte fortan sehr zurückgezogen. Kontakte in die Göge brach er komplett ab und besuchte auch keine örtlichen Veranstaltungen mehr. Gerhard Mattes hinterlässt eine Frau und drei Kinder mit ihren Familien.