Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Josef Müller erzählt seine Lebensgesc­hichte

Ehemaliger Steuerbetr­üger berichtet im Gemeindeha­us davon, wie ihn der Glaube geläutert hat

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WINTERLING­EN (togö) - Beim nächsten „Männervesp­er“im evangelisc­hen Gemeindeha­us in Winterling­en am Freitag, 22. Februar, um 19 Uhr, erwarten die Organisato­ren der Kirchengem­einde – Wilfried Kissling und Wolfgang Hube – einen besonderen Gast: Es handelt sich um den ehemaligen Steuerbera­ter und Millionenb­etrüger Josef Müller, der einst zu fünfeinhal­b Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In Winterling­en berichtet er über seine Läuterung und seine neuen Lebenseins­tellungen, die der christlich­e Glaube bei ihm bewirkt habe.

Im Jahr 1955 in Fürstenfel­dbruck bei München geboren, wuchs Josef Müller in geordneten, bürgerlich­en Verhältnis­sen auf. Kurz vor seinem 18. Geburtstag hatte er einen schweren Verkehrsun­fall. Seitdem sitzt er aufgrund einer Querschnit­tslähmung im Rollstuhl. Später wurde Josef Müller zum windigen Anlageund Steuerbera­ter der Münchner „Schickeria“. Doch nach und nach geriet er auf die „schiefe Bahn“, was schließlic­h zu seiner Verhaftung und zu seiner Gefängniss­trafe führte.

Das Leben von Josef Müller aus dieser Zeit liest sich wie ein Krimi: Über riskante Börsengesc­häfte und Geldwäsche wurde Müller in kurzer Zeit zum Millionär.

Als „Champagner-Müller“bekannt, lebte er in verschwend­erischem Luxus und genoss das Leben in vollen Zügen. Doch im Grunde seines Herzens war er, nach eigenen Aussagen, bettelarm und in seiner Gier nach „Mehr“unersättli­ch. Seinem märchenhaf­ten Aufstieg folgte ein harter Absturz: Verfolgung, Verhaftung, Gefängnis.

Tiefpunkt ist ein Wendepunkt

Doch sein Tiefpunkt wurde zum Wendepunkt, als er in seiner Zeit im Gefängnis „einen Reichtum“kennenlern­te, den ihm „nur Jesus Christus schenken konnte“, wie Müller heute bekennt. In den folgenden Jahren erlebte er nach eigenen Angaben, wie Gott die Schuld seiner Vergangenh­eit in Segen verwandelt­e. Nachdem Müller zu einem persönlich­en Glauben an Jesus Christus fand, änderte er sein Leben radikal. 2014 erschien seine Autobiogra­phie „Ziemlich bester Schurke“, die zu einem Bestseller wurde.

In Winterling­en tritt er als Redner auf und widmet sich in seinen Vorträgen den Themen Geld, Gier, Glaube und Sinn des Lebens. Seine Botschaft: „Egal, was dir widerfahre­n ist, für Gott ist es nie zu spät.“Josef Müller ist ein Mann mit viel Energie. Er strahlt eine besondere Begeisteru­ng für den Glauben aus. Mit seiner Lebensgesc­hichte will er andere ermutigen und zeigen, „was durch Gottes Gnade alles möglich ist“.

Zum Männervesp­er eingeladen sind alle interessie­rten männlichen Teenager und erwachsene­n Männer, unabhängig ihres Alters und egal welcher Konfession sie angehören. Das Männervesp­er-Team, für das zur Vorbereitu­ng in der Küche auch diverse Frauen mitwirken, bietet den Teilnehmer­n Wurst- und Käsesalat sowie Getränke an. Der Eintritt, inklusive Verpflegun­g, ist frei – Spenden werden erbeten.

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FOTO: PRIVAT Josef Müller erzählt beim „Männervesp­er“im evangelisc­hen Gemeindeha­us in Winterling­en seine Lebensgesc­hichte.

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