Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Digitale Zustellung der Abi-Aufgaben bereitet HZG-Schulleiter Sorgen
Der Staatssekretär des Kultusministeriums besucht die Sigmaringer Schule
SIGMARINGEN (sz) - Der Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Volker Schebesta, hat auf Einladung des Sigmaringer Landtagsabgeordneten Klaus Burger (beide CDU) vergangene Woche das Hohenzollern-Gymnasium (HZG) in Sigmaringen besucht. Das teilt das Wahlkreisbüro des Abgeordneten Burger in einer Pressemitteilung mit. Begleitet wurde Schebesta von Bürgermeisterstellvertreter Elmar Belthle, vom Ersten Beigeordneten Bernt Aßfalg, Stadtbaumeister Thomas Exler, der CDU-Fraktionsvorsitzenden Alexandra Hellstern-Missel und der CDU-Stadtvorsitzenden Sabine Maier.
Der Besuch begann mit einem Rundgang durch die Baustelle. Stadtbaumeister Thomas Exler erläuterte die Baupläne und die Maßnahmen, die derzeit am HZG durchgeführt werden. Was mit dem Plan für eine energetische Sanierung des Schulgebäudes aus dem Jahr 1974 begonnen habe, sei nun eine Sanierungsmaßnahme mit einem Volumen von 11,2 Millionen Euro, die die Schule fit für die kommenden 40 Jahre mache. Weitere Schritte seien Glasfaseranbindung und die neue Medientechnik samt WLAN im ganzen Haus. Trotz der Baumaßnahmen, die sich während des laufenden Schulbetriebs noch bis 2020 hinziehen werden, seien Lehrer, Schüler und Eltern sehr verständnisvoll. Beschwerden gebe es bisher keine.
Schulleiter Martin Hoffmann und seine Stellvertreterin Ingeborg Edenhofer gingen auf die neuen pädagogischen Ansätze ein, für die die Stadt als Schulträger nun die baulichen Voraussetzungen schafft. Besonders die entstehenden multifunktionalen Lernlandschaften interessierten den Staatssekretär. Hier werden auf einer 400 Quadratmeter großen Fläche unterteilte Bereiche zum Lernen geschaffen. Beispielsweise sollen abgetrennte Sitzgruppen mit hohen Lehnen Kleingruppen Kommunikationsübungen in den Fremdsprachen ermöglichen.
Mit einer gewissen Sorge sieht Schulleiter Hoffmann derzeit die Pläne des Kultusministeriums, die Abituraufgaben per USB-Stick an die Gymnasien zu geben. Am Prüfungstag ab 6 Uhr sollen dann per Mail, die zur Entschlüsselung notwendigen Passwörter zugestellt werden. „Ziel ist es, die Aufgaben so kurz wie möglich zu lagern“, erklärte Schebesta. „Wir können nur hoffen, dass kein Kopierer oder Drucker streikt“, so Hoffmann. Man werde die umliegenden Schulen bitten, sich mit technischer Hilfe bereit zu halten, falls tatsächlich etwas schief gehen sollte. Volker Schebesta entgegnete, die Übersendung von Abituraufgaben per Kurier, sei im Zeitalter der Digitalisierung nicht mehr zeitgemäß. Er gehe davon aus, dass es nicht zu großen Problemen bei der Umsetzung kommen werde.