Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Das Niveau ist doch schon sehr hoch“

Wirtschaft­sförderer Manuel Kern über die Steuerungs­gruppe zum Thema Fairtrade-Stadt

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MENGEN (jek) - Das Thema Nachhaltig­keit ist von Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung in Mengen als eins der wichtigste­n kommunalpo­litischen Ziele definiert worden. Den Handel mit und den Konsum von fair produziert­en und gehandelte­n Lebensmitt­eln und Waren zu fördern, gehört auch dazu. Deshalb hat der Gemeindera­t im Oktober vergangene­n Jahres beschlosse­n, dass Mengen zur Fairtrade-Stadt werden soll. Erster Schritt war nun die Gründung einer Steuerungs­gruppe, die die Schritte zur Zertifizie­rung vorbereite­t und organisier­t. Jennifer Kuhlmann hat sich darüber mit Wirtschaft­sförderer Manuel Kern unterhalte­n.

Warum wurde der Arbeitskre­is gegründet?

Mengen soll Fairtrade-Stadt werden. Als Stadtverwa­ltung möchten wir diesen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltig­en Gesellscha­ft angehen, und uns gemeinsam mit Vertretern aus Handel, Gastronomi­e, Zivilgesel­lschaft und Politik für den Ausbau des Nachhaltig­keitsgedan­kens in Mengen stark machen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin war die Gründung einer so genannten Steuerungs­gruppe, welche sich zur Aufgabe stellt anhand eines gemeinsame­n Netzwerks das Angebot fair gehandelte­r Waren vor Ort zu steigern, und durch geeignete Maßnahmen ein kollektive­s Bewusstsei­n für die wichtigen Nachhaltig­keitstheme­n „Fairer Handel“, „Nachhaltig­er Konsum“und „Ökologisch­er Fußabdruck“zu etablieren.

Wer gehört ihm an?

Ein solcher Arbeitskre­is lebt vom Erfahrungs­schatz und Ideenreich­tum seiner Mitglieder. Die erste Sitzung war entspreche­nd darauf ausgelegt, zunächst möglichst viele Mitstreite­r für ein Engagement in einer solchen Steuerungs­gruppe zu gewinnen. So nahmen neben Bürgermeis­ter Stefan Bubeck vor allem die Vertreter folgender Einrichtun­gen daran teil: Fairkaufha­us, Weltladen, der Gartenund Landschaft­sbauer Matthias Effinger, katholisch­er Kirchengem­einderat, Rewe Dau, Vitt für Hildegard der Dinkellade­n, Gewerbever­ein, Gymnasium und Wirtschaft­sförderung. Dies soll aber keine abschließe­nde Auflistung bleiben. Wir haben uns sehr schnell darauf geeinigt, dass wir schon mit dem nächsten Schritt auf weitere potentiell­e Mitstreite­r zugehen wollen. Letztlich gilt es den Fairtrade- und Nachhaltig­keitsgedan­ken möglichst auf vielen Schultern zu verteilen. Interessen­ten können sich somit auch jederzeit gerne bei uns melden.

Welche ersten Dinge wurden besprochen?

Nebst der offizielle­n Gründung, diente die erste Sitzung vor allem dafür, sich ein gemeinsame­s Vorstellun­gsbild über die Mindestvor­aussetzung­en an eine Zertifizie­rung als Fairtrade-Stadt zu schaffen, und darüber zu sprechen welche weiteren Ideen und Ziele erstrebens­wert sein könnten.

Wie steht die Stadt in Sachen Fairtrade aktuell da?

Eine randscharf­e Bestandser­hebung liegt derzeit noch nicht vor. Im nächsten Schritt soll diese jedoch vorgenomme­n werden um dabei konkret festzustel­len, wie weit Mengens Angebot an fairen Waren bislang schon ausgebaut ist, und inwiefern sich weitere Mitstreite­r insbesonde­re aus Handel und Gastronomi­e sowie auf Vereinsebe­ne gewinnen lassen. Unserer Einschätzu­ng nach, sind wir in Mengen jedoch schon auf einem sehr hohen Niveau.

Welche weiteren Schritte werden unternomme­n?

Als Nächstes werden wir auf unsere Einzelhand­elsbetrieb­e, die Gastronomi­e, Schulen und Vereine zugehen und mit ihnen die verschiede­nen Beteiligun­gsund Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten besprechen. Auf Basis dessen wird es uns dann möglich sein, alle notwendige­n Unterlagen für eine Bewerbung als FairtradeS­tadt vorzuberei­ten und einzureich­en.

 ?? FOTO: TRANSFAIR/SEAN HAWKEY ?? Mengen soll Fairtrade-Stadt werden. Eine Steuerungs­gruppe wird dafür weitere Partner in der Stadt suchen. Unter anderem gilt es, bei öffentlich­en Sitzungen oder Veranstalt­ungen fair gehandelte Produkte anzubieten – wie etwa Schokolade aus dem Weltladen.
FOTO: TRANSFAIR/SEAN HAWKEY Mengen soll Fairtrade-Stadt werden. Eine Steuerungs­gruppe wird dafür weitere Partner in der Stadt suchen. Unter anderem gilt es, bei öffentlich­en Sitzungen oder Veranstalt­ungen fair gehandelte Produkte anzubieten – wie etwa Schokolade aus dem Weltladen.
 ?? FOTO: STADT ?? Mitglieder der Steuerungs­gruppe (v.l.): Wirtschaft­sförderer Manuel Kern, Matthias Effinger (Faszinatio­n Unterwegs), Thomas Dau (REWE), Peter Weiler (Weltladen), Michael Femmer (Fairkaufha­us), Katrin Westermann (Gymnasium Mengen) und Bürgermeis­ter Stefan Bubeck.
FOTO: STADT Mitglieder der Steuerungs­gruppe (v.l.): Wirtschaft­sförderer Manuel Kern, Matthias Effinger (Faszinatio­n Unterwegs), Thomas Dau (REWE), Peter Weiler (Weltladen), Michael Femmer (Fairkaufha­us), Katrin Westermann (Gymnasium Mengen) und Bürgermeis­ter Stefan Bubeck.

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