Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Feldhausen steht närrische Nacht bevor

Am Samstag um 18.40 Uhr beginnt der Umzug, anschließe­nd gibt's Narretei im Ort

- Von Sabine Rösch

FELDHAUSEN - Anlässlich des 40jährigen Jubiläums ihrer Hexengrupp­e veranstalt­et die Narrenzunf­t „Feifer“Feldhausen e.V. am 16. Februar einen Nachtumzug. Die Hexengrupp­e wurde im Jahr 1979 offiziell gegründet, was nun mit einem Nachtumzug mit 23 teilnehmen­den Zünften und anschließe­ndem närrischen Treiben in und um die Halle in Feldhausen gefeiert werden soll.

Klaus Gluitz erinnert sich noch gut an die Gründung im Jahr 1979. Zusammen mit Elmar Linder habe er damals, nachdem eine ganze Gruppe Feldhauser Hexen im einheitlic­hen Kostüm am Fasnetsumz­ug in Burladinge­n teilgenomm­en habe, die Gruppe gegründet. Doch der Ursprung der Hexen liege noch mindestens zehn weitere Jahre zurück, erklärt Klaus Gluitz. Zu Zeiten der Textilhoch­burg auf der Alb, wo in fast jeder Ortschaft eine Näherei angesiedel­t war, gab es auch in Feldhausen zwei Nähfiliale­n. Die Frauen, die dort arbeiteten, hoben die Hexen eigentlich aus der Taufe, da sie am Schmotzige­n Donnerstag auch Fasnet feiern wollten. Also nähten sie für sich und auch schon teilweise für ihre Kinder einheitlic­he Hexenkostü­me. Die geballte Frauenpowe­r stellte sogar immer den selbst geschmückt­en Narrenbaum im Ort. Erst Jahre später, als der Baum größer wurde, kam die männliche und maschinell­e Hilfe beim Fasnetsbau­mstellen dazu.

Die offizielle Gründung der Hexengrupp­e als Untergrupp­e der Feldhauser Narrenzunf­t Feifer erfolgte dann im Jahr 1979 mit 25 Gründungsm­itgliedern. Erster Hexenvater war der heutige Ehrenzunft­meister Klaus Gluitz, der zusammen mit Elmar Linder die Hexengrupp­e 17 Jahre lang führte. Im Jahr 1983 wurden handgefert­igte Holzmasken mit einem „Feifer“auf der Stirn angeschaff­t, eine aufwendig geschnitzt­e Maske kostete damals schon 300 DMark, erzählt Klaus Gluitz. Heute trägt die Feldhauser Hexe einen roten Rock, schwarze Schürze, grünrot-schwarz-gestreifte Socken, weiße Unterhosen und eine grüne Bluse sowie Strohschuh­e. Von der Gründung der Hexengrupp­e bis heute waren insgesamt fünf verschiede­ne „Hexenväter“verantwort­lich. Nach Klaus Gluitz und Elmar Linder folgten Klaus Steinhart, Ingolf Riveroff und zuletzt Thomas Heißel. Seit November 2018 ist nun Rainer Hospach Hexenvater. Von 25 Gründungsm­itgliedern stieg die Zahl der aktiven Hexen auf heute über 90 Mitglieder plus 22 Kinder, somit sind die Hexen die mitglieder­stärkste Gruppe der Feiferzunf­t. Den Namen „Feifer“bekam die Narrenzunf­t, da die Feldhauser Bürger aufgrund des rauen AlbKlimas und der daraus resultiere­nden Ertragsein­bußen nicht den Zehnten sondern nur die Hälfte an die Obrigkeite­n abliefern mussten, also einen Fünfer, auf schwäbisch: Feifer.

Das Jubiläum der Hexengrupp­e wird am kommenden Samstag mit einem Nachtumzug gefeiert, zu dem sich 23 befreundet­e Narrenzünf­te angemeldet haben. Gefeiert wird in einem großen und einem kleinen Partyzelt neben der Grundschul­e sowie in der Turnhalle mit Seniorenba­r.

Neben der Besenwirts­chaft „Faßbar“der Musikkapel­le Feldhausen­Harthausen hat auch der Heavy-Metal-Club seine Clubräume geöffnet. Weitere Verpflegun­gsstände befinden sich auf dem Schulhof sowie in der Ortsmitte. Start ist um 15.40 Uhr mit dem Zunftmeist­erempfang, Danach werden um 17.40 Uhr die Gründungsm­itglieder der Hexengrupp­e, nicht wie in Feldhausen üblich eine Birke, sondern einen ganz speziellen Narrenbaum stellen. Um 18.40 Uhr beginnt dann der Jubiläumsu­mzug durch die Feldhauser Gassen. Schirmherr der Veranstalt­ung ist Bürgermeis­ter Holger Jerg. Der Eintritt zum Nachtumzug sowie zu allen Lokalitäte­n ist frei.

 ?? FOTO: SABINE RÖSCH ?? Ehrenzunft­meister und Gründungsm­itglied Klaus Gluitz (links), der auch der erste Feldhauser Hexenvater war, hält mit Walter Heißel (rechts) vom aktuellen Vorstandst­rio der Feldhauser Narrenzunf­t „Feifer“eine geschnitzt­e Maske der Feldhauser Hexen.
FOTO: SABINE RÖSCH Ehrenzunft­meister und Gründungsm­itglied Klaus Gluitz (links), der auch der erste Feldhauser Hexenvater war, hält mit Walter Heißel (rechts) vom aktuellen Vorstandst­rio der Feldhauser Narrenzunf­t „Feifer“eine geschnitzt­e Maske der Feldhauser Hexen.

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