Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Füchse litten an Entzündung
Laut dem Gutachten des Tierärztlichen Untersuchungsamtes besteht keine Ansteckungsgefahr
OSTRACH - In den vergangenen Tagen haben Bürger der Gemeindeverwaltung Ostrach mehrfach mitgeteilt, dass im Bereich Laubbach tote und lebendige Füchse gesichtet wurden. Nach einer Untersuchung gibt die Verwaltung Entwarnung: Zwei verstorbene Tiere litten an einer nicht ansteckenden Entzündung. Sollte jemand einen weiteren verendeten Fuchs finden, kann er sich bei der Gemeindeverwaltung in Ostrach melden.
Vor allem im Winter wagen Füchse und Steinmarder sich oft dichter an Wohnsiedlungen als sonst. „Der Grund ist schlichtweg ihr Hunger. Der kann in solchen Zeiten größer sein als ihre Scheu“, sagt Bürgermeister Christoph Schulz. Er selber sehe derzeit häufig Tiere tagsüber umherlaufen, wenn er im Gemeindegebiet unterwegs sei. Das Futter sei im Winter knapper, in den vergangenen Tagen habe zudem die Schneedecke die Nahrungssuche erschwert. Hinzu kam für die vermutlich geschwächten Tiere eine Entzündung. „Es wurden vereinzelt tote Füchse gefunden. Weil dann schnell die Angst vor Tollwut oder Staupe aufkommt, hat der zuständige Förster sie nach Aulendorf gebracht“, berichtet Schulz. Das dortige Tierärztliche Untersuchungsamt hat herausgefunden: Die Füchse litten an einer Entzündung, die aber nicht ansteckend ist.
Entsprechende Meldungen zu toten Füchsen hat die Gemeinde laut Schulz bislang nur für den Raum Laubbach erhalten. Dort und in anderen sei aber auch immer wieder Thema, dass Füchse bei Nahrungsknappheit die Nähe zu Wohnsiedlungen suchen. Daher appelliert die Gemeinde, den Tieren den Aufenthalt möglichst unattraktiv zu machen.
Denn angelockt durch reichhaltiges Futter in Komposthaufen, Abfalleimern, offenem Biomüll oder Katzenschüsseln auf Terrassen können die Tiere hier bequem leben. Daher sollten Einwohner entsprechende Futterquellen beseitigen und den Zugang zu Hohlräumen etwa mit Maschendraht verhindern. „Denn speziell der Fuchs findet in den menschlichen Siedlungen gute Unterschlupfmöglichkeiten, etwa unter Garagen, alten Holzschuppen oder großen Holzstapeln“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.
Seine natürliche Scheu gegenüber den Menschen im Besiedlungsraum habe er fast vollständig verloren. Menschliche Siedlungen seien laut Bundesjagdgesetz „Befriedete Bezirke“, in denen die Jagd ruhe. Außerhalb von Ortschaften würden die Füchse bejagt, um deren Population einzugrenzen.