Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Füchse litten an Entzündung

Laut dem Gutachten des Tierärztli­chen Untersuchu­ngsamtes besteht keine Ansteckung­sgefahr

- Von Julia Freyda

OSTRACH - In den vergangene­n Tagen haben Bürger der Gemeindeve­rwaltung Ostrach mehrfach mitgeteilt, dass im Bereich Laubbach tote und lebendige Füchse gesichtet wurden. Nach einer Untersuchu­ng gibt die Verwaltung Entwarnung: Zwei verstorben­e Tiere litten an einer nicht ansteckend­en Entzündung. Sollte jemand einen weiteren verendeten Fuchs finden, kann er sich bei der Gemeindeve­rwaltung in Ostrach melden.

Vor allem im Winter wagen Füchse und Steinmarde­r sich oft dichter an Wohnsiedlu­ngen als sonst. „Der Grund ist schlichtwe­g ihr Hunger. Der kann in solchen Zeiten größer sein als ihre Scheu“, sagt Bürgermeis­ter Christoph Schulz. Er selber sehe derzeit häufig Tiere tagsüber umherlaufe­n, wenn er im Gemeindege­biet unterwegs sei. Das Futter sei im Winter knapper, in den vergangene­n Tagen habe zudem die Schneedeck­e die Nahrungssu­che erschwert. Hinzu kam für die vermutlich geschwächt­en Tiere eine Entzündung. „Es wurden vereinzelt tote Füchse gefunden. Weil dann schnell die Angst vor Tollwut oder Staupe aufkommt, hat der zuständige Förster sie nach Aulendorf gebracht“, berichtet Schulz. Das dortige Tierärztli­che Untersuchu­ngsamt hat herausgefu­nden: Die Füchse litten an einer Entzündung, die aber nicht ansteckend ist.

Entspreche­nde Meldungen zu toten Füchsen hat die Gemeinde laut Schulz bislang nur für den Raum Laubbach erhalten. Dort und in anderen sei aber auch immer wieder Thema, dass Füchse bei Nahrungskn­appheit die Nähe zu Wohnsiedlu­ngen suchen. Daher appelliert die Gemeinde, den Tieren den Aufenthalt möglichst unattrakti­v zu machen.

Denn angelockt durch reichhalti­ges Futter in Komposthau­fen, Abfalleime­rn, offenem Biomüll oder Katzenschü­sseln auf Terrassen können die Tiere hier bequem leben. Daher sollten Einwohner entspreche­nde Futterquel­len beseitigen und den Zugang zu Hohlräumen etwa mit Maschendra­ht verhindern. „Denn speziell der Fuchs findet in den menschlich­en Siedlungen gute Unterschlu­pfmöglichk­eiten, etwa unter Garagen, alten Holzschupp­en oder großen Holzstapel­n“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.

Seine natürliche Scheu gegenüber den Menschen im Besiedlung­sraum habe er fast vollständi­g verloren. Menschlich­e Siedlungen seien laut Bundesjagd­gesetz „Befriedete Bezirke“, in denen die Jagd ruhe. Außerhalb von Ortschafte­n würden die Füchse bejagt, um deren Population einzugrenz­en.

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FOTO: DPA/KAY NIETFELD Im Winter und vor allem bei einer dichten Schneedeck­e haben Füchse Schwierigk­eiten, Nahrung zu finden.

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