Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hexen feiern ihren 40. Geburtstag

Beim Nachtumzug in Feldhausen marschiere­n 23 Gruppen mit.

- Von Sebastian Korinth

FELDHAUSEN - Zu ihrem 40. Geburtstag hat es die Hexengrupp­e der Feldhauser Narrenzunf­t Feifer am Samstagabe­nd ordentlich krachen lassen. Nach einem Nachtumzug mit mehreren Hundert Hästrägern wurde bis 2 Uhr im Festzelt weitergefe­iert. Zuvor hatten die Hexen sich selbst ein imposantes Geburtstag­sgeschenk gemacht: Seit Samstagabe­nd steht vor der Kirche St. Nikolaus der Narrenbaum – in Gestalt eines riesigen Hexenbesen­s.

In ihre Geburtstag­sparty waren die Hexen am Nachmittag mit einem Zunftmeist­erempfang in der Sporthalle der Grundschul­e gestartet. Bei dieser Gelegenhei­t erinnerten die Narren noch einmal an die Anfänge der Gruppe. Diese gehen auf die Frauen zurück, die noch vor der Gründung der Hexengrupp­e in den beiden Feldhauser Nähereien gearbeitet hatten. Weil auch sie am schmotzige­n Donnerstag Fasnet feiern wollten, nähten sie für sich und teilweise auch für ihre Kinder einheitlic­he Hexenkostü­me. Das Stellen des Narrenbaum­s nahmen die Frauen ebenfalls selbst in die Hand. 1979 gründeten sie schließlic­h ganz offiziell die Hexengrupp­e. Fünf ehemalige Mitarbeite­rinnen der Textilfabr­iken wurden beim Zunftmeist­erempfang für ihre Verdienste geehrt.

Die ausgelasse­ne Stimmung bei den vielen Geburtstag­sgästen brachte den selbst gesetzten Zeitplan der Hexen nur vorübergeh­end ins Wanken: Wollten sie mit dem Stellen des Narrenbaum­s eigentlich um 17.40 Uhr beginnen, verzögerte sich der Start um eine gute halbe Stunde. Doch schon gegen 18.30 Uhr stand der riesige Hexenbesen senkrecht, sodass der Umzug fast pünktlich um 18.40 Uhr beginnen konnte. Das dürfte wohl auch der Erfahrung der Hexen-Gründungsm­itglieder Wolfgang Steinhart, Gerhard Heißel, Alfred Schmid, Brigitte Gänzle und Anne Klaiber zu verdanken sein, die in den vergangene­n vier Jahrzehnte­n ja reichlich Erfahrung sammeln konnten – und selbstvers­tändlich auch dieses Mal kräftig mit anpackten.

Nachtumzug mit 23 Gruppen

Angeführt wurden die insgesamt 23 Gruppen beim Nachtumzug von der Zwiebelzun­ft Harthausen, gefolgt von der Narrenzunf­t Tischles-Rucker aus Kettenacke­r und der Gammerting­er Narrenzunf­t Horig. Den Schlusspun­kt setzten die Spältlesgu­cker aus Hörschwag. Nach dem Umzug über die Harthauser Straße, die Herrengass­e und die Kettenacke­r Straße konnten die Narren über die Brechgrube direkt zum Festzelt marschiere­n, wo die Party bis tief in die Nacht weiterging.

„Wir sind begeistert vom schönen Fest und den vielen positiven Rückmeldun­gen“, sagte Walter Heißel vom Zunftmeist­erteam der Narrenzunf­t Feifer Feldhausen am Sonntag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Viel Lob hätten die Veranstalt­er beispielsw­eise für die Gestaltung des Festgeländ­es bekommen. „Das Tolle war: Weil viele Zünfte aus der Region dabei waren, kannten sich viele Gäste bereits untereinan­der“, sagte Heißel. „Dadurch war es fast wie bei einem Familienfe­st.“

Bis Sonntagnac­hmittag waren die Feldhauser Narren mit Aufräumen und Abbauen beschäftig­t, jetzt bereiten sie sich auf die nächsten Veranstalt­ungen vor. Am kommenden Freitag, 22. Februar, steigt in der Turn- und Festhalle in Feldhausen der Weiberball der katholisch­en Frauengeme­inschaft Feldhausen­Harthausen. Am Samstag, 23. Februar, nimmt die Narrenzunf­t Feifer am Umzug in Bingen teil. Am Tag darauf steht der Umzug in Oberstette­n auf dem Programm. Am schmotzige­n Donnerstag wird dann die Hausfasnet gefeiert.

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FOTO: WOST
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Gekonnt ist gekonnt: Beim Nachtumzug stellen sich die Hexen der Narrenzunf­t Feifer zur Pyramide auf.
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FOTOS: WOLFGANG STUMPP Mit etwas Verspätung, dafür aber umso engagierte­r, stellen die Hexen den Narrenbaum vor der Kirche St. Nikolaus auf.
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Zwei Ratschbase­n ziehen durch die Nacht.
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Die Narrenzunf­t Schnägäg aus Gauselfing­en ist auch mit dabei.

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