Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hexen feiern ihren 40. Geburtstag
Beim Nachtumzug in Feldhausen marschieren 23 Gruppen mit.
FELDHAUSEN - Zu ihrem 40. Geburtstag hat es die Hexengruppe der Feldhauser Narrenzunft Feifer am Samstagabend ordentlich krachen lassen. Nach einem Nachtumzug mit mehreren Hundert Hästrägern wurde bis 2 Uhr im Festzelt weitergefeiert. Zuvor hatten die Hexen sich selbst ein imposantes Geburtstagsgeschenk gemacht: Seit Samstagabend steht vor der Kirche St. Nikolaus der Narrenbaum – in Gestalt eines riesigen Hexenbesens.
In ihre Geburtstagsparty waren die Hexen am Nachmittag mit einem Zunftmeisterempfang in der Sporthalle der Grundschule gestartet. Bei dieser Gelegenheit erinnerten die Narren noch einmal an die Anfänge der Gruppe. Diese gehen auf die Frauen zurück, die noch vor der Gründung der Hexengruppe in den beiden Feldhauser Nähereien gearbeitet hatten. Weil auch sie am schmotzigen Donnerstag Fasnet feiern wollten, nähten sie für sich und teilweise auch für ihre Kinder einheitliche Hexenkostüme. Das Stellen des Narrenbaums nahmen die Frauen ebenfalls selbst in die Hand. 1979 gründeten sie schließlich ganz offiziell die Hexengruppe. Fünf ehemalige Mitarbeiterinnen der Textilfabriken wurden beim Zunftmeisterempfang für ihre Verdienste geehrt.
Die ausgelassene Stimmung bei den vielen Geburtstagsgästen brachte den selbst gesetzten Zeitplan der Hexen nur vorübergehend ins Wanken: Wollten sie mit dem Stellen des Narrenbaums eigentlich um 17.40 Uhr beginnen, verzögerte sich der Start um eine gute halbe Stunde. Doch schon gegen 18.30 Uhr stand der riesige Hexenbesen senkrecht, sodass der Umzug fast pünktlich um 18.40 Uhr beginnen konnte. Das dürfte wohl auch der Erfahrung der Hexen-Gründungsmitglieder Wolfgang Steinhart, Gerhard Heißel, Alfred Schmid, Brigitte Gänzle und Anne Klaiber zu verdanken sein, die in den vergangenen vier Jahrzehnten ja reichlich Erfahrung sammeln konnten – und selbstverständlich auch dieses Mal kräftig mit anpackten.
Nachtumzug mit 23 Gruppen
Angeführt wurden die insgesamt 23 Gruppen beim Nachtumzug von der Zwiebelzunft Harthausen, gefolgt von der Narrenzunft Tischles-Rucker aus Kettenacker und der Gammertinger Narrenzunft Horig. Den Schlusspunkt setzten die Spältlesgucker aus Hörschwag. Nach dem Umzug über die Harthauser Straße, die Herrengasse und die Kettenacker Straße konnten die Narren über die Brechgrube direkt zum Festzelt marschieren, wo die Party bis tief in die Nacht weiterging.
„Wir sind begeistert vom schönen Fest und den vielen positiven Rückmeldungen“, sagte Walter Heißel vom Zunftmeisterteam der Narrenzunft Feifer Feldhausen am Sonntag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Viel Lob hätten die Veranstalter beispielsweise für die Gestaltung des Festgeländes bekommen. „Das Tolle war: Weil viele Zünfte aus der Region dabei waren, kannten sich viele Gäste bereits untereinander“, sagte Heißel. „Dadurch war es fast wie bei einem Familienfest.“
Bis Sonntagnachmittag waren die Feldhauser Narren mit Aufräumen und Abbauen beschäftigt, jetzt bereiten sie sich auf die nächsten Veranstaltungen vor. Am kommenden Freitag, 22. Februar, steigt in der Turn- und Festhalle in Feldhausen der Weiberball der katholischen Frauengemeinschaft FeldhausenHarthausen. Am Samstag, 23. Februar, nimmt die Narrenzunft Feifer am Umzug in Bingen teil. Am Tag darauf steht der Umzug in Oberstetten auf dem Programm. Am schmotzigen Donnerstag wird dann die Hausfasnet gefeiert.