Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mona Lisa blickt auf das Ortsgeschehen
Beim Bürgerball der Bauzemeck-Zunft wird gesungen, gelacht und getanzt
OSTRACH - Die Bauzemeck-Zunft hat einen überaus heiteren und unterhaltsamen Bürgerball gefeiert. In der vollen Buchbühlhalle herrschte beste Fasnetsstimmung. Die Lust an der Fasnet, das exzellente Programm und das Kehlbach-Duo waren die Zutaten, aus denen sich dieser Abend entwickelte. Viele Geschichtchen aus dem Ort amüsierten die Narren. Die Tänze waren mitreißend, die Darbietungen keck. Durch das Programm führten Fulle und Greisle mit einem unerschöpflichen Reichtum an Kostümen, Szenen und Sprüchen.
Zum Auftakt begrüßte der neue Zunftmeister Rolf Reisky die vielen Gäste und die Seerosen boten traditionell ihren Seerosen-Tanz. Stolz lobte der Zunftmeister Reisky die Premiere der Jugend und lud sie zum Pizza-Essen und einer Mitternachtsführung im Schloss Sigmaringen ein. Der Narrensamen sei das Wichtigste, um die Zukunft der Fasnet zu sichern, betonte Reisky.
Moni Stark kam als Mona Lisa direkt vom Louvre und erinnerte an wichtige geschichtliche Ereignisse. Sie wurde aber auch lokal und erheiterte den Saal mit der neuesten Historie Ostrachs. Adelas Bar ist rapide zum wichtigen Etablissement geworden, selbst der ganze Gemeinderat sei darin bis zum Morgengrauen versunken. Sie waren von der Wirtin so entzückt, nicht nur von ihrem Lächeln, berichtete die Mona Lisa verschmitzt. Auch Bürgermeister Christoph Schulz musste sich gefallen lassen, dass seine Bilanz in puncto Frauen sehr negativ ausfalle. Eine Frau nach der anderen verlasse den Ort, ob das etwas mit seiner Politik zu tun habe, fragte Mona Lisa in den Saal.
Piraten schießen Konfetti
Die Hänsele-Truppe brachte eine muntere Pippi Langstrumpf auf die Bühne mit Piraten als Vorspann. Bei Donner, Blitz und Dunkelheit entfaltete sich eine tolle Stimmung. Begeistert verlangte das Publikum eine Zugabe, die darin kulminierte, dass Pippi Langstrumpf und die Piraten lautknallend und Konfettis schießend durch die Reihen des Publikums gingen.
Die Line-Dance-Gruppe begeisterte mit einer großen Show. Mit „Spiel mir das Lied vom Tod“floss ein Schauer durch den Saal. Dann hallte „Ich will 'nen Cowboy als Mann“durch den Saal und es tanzten die Frauen und Männer einander an. Gut gemacht, temperamentvoll und mitreißend. Die Seerosen waren neckisch gelaunt. Sie erklärten und zeigten, wie unterschiedlich Frauen und Männer beim Duschen sind – schonungslos für die Männer.
Riedhexen haben Schilder dabei
Die Riedhexen ließen die Stimmung eskalieren. Das wurde auch zuerst mit dem Publikum geübt. Wurde das Schild „Applaus“gezeigt, applaudierte das Publikum heftig. Wurde das Schild auf „Eskalieren“gewendet, ließ das Publikum den Saal beben. Nebenbei wurde Altshausen aufgezogen, wo man wohl nicht wisse, was „Applaus“bedeutet: eben mehr als bloß „bätscha“. Die Riedhexen traten als Chor auf. Ihre Lieder hatten wenig Text, aber der saß. Sie besangen Renate, die nun ade sage. Es könnte sein, dass ihr Ohrwurm „D’Sau rennt da Gata na und frisst da Wurschtsalat“zum diesjährigen Fasnetshit wird.
Es ging musikalisch weiter: Die Narrengesellschaft ging als LuftPumpen-Orchester mit Frack und Zylinder auf die Bühne. Der aufgeregte Dirigent ließ euphorisch musizieren. Es ergaben sich herrlich skurrile Bilder, die Musiker waren alle voll in ihrem Element. Jennys Tanztruppe hatte mehrere Auftritte, die allesamt begeisterten. Exzellente Choreografien, hohe Kondition, und das Ganze mit einem Strahlen, das die Lust am Tanzen zeigte. Sie brachten die Welt des Varietés mit Pailletten-Frack und Zylinder und einer Prise Erotik auf die Bühne. Sie tanzten einen atemberaubenden Cancan mit starker Bühnenpräsenz. Der Saal jubelte, klatschte mit im Takt. Den gesamten Abend riss die närrische Stimmung nicht ab.