Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Biotop steht dem Industriegebiet im Weg
In Gesprächen mit der Naturschutzbehörde soll eine Lösung gefunden werden
SIGMARINGEN (fxh) - Bei der Entwicklung des Industriegebiets auf dem Areal der früheren Graf-Stauffenberg-Kaserne deuten sich Probleme an: Mitten in dem künftigen Industriegebiet liegt eine rund 4,5 Hektar große Fläche, die aus Sicht der Naturschutzbehörden schützenswert ist. Was daraus wird, muss jetzt das Bebauungsplanverfahren zeigen, das am Donnerstag angeschoben worden ist.
Noch unklar ist, wie groß das schützenswerte Gebiet ist: Die Naturschutzbehörde beim Landratsamt geht von einer rund 4,5 Hektar großen Fläche aus. Im Entwurf für den Bebauungsplan ist eine Fläche von weniger als einem Hektar ausgespart: „Wir werden jetzt schauen, wie die unteren Naturschutzbehörden im Verlauf des weiteren Verfahrens reagieren“, sagte Sigmaringens Stadtbaumeister Thomas Exler in einer Sitzung des Zweckverbandes für das interkommunale Gewerbegebiet. Neun Gemeinden entwickeln das Gebiet zusammen. Die Fläche ist insgesamt rund 40 Hektar groß. Das Biotop würde – wenn sich die Naturschützer mit ihrer Ansicht durchsetzen – immerhin rund zehn Prozent der Gesamtfläche betragen.
Um die Planung trotz dieser Unsicherheit voranzutreiben, hat der Zweckverband das Areal in drei Bebauungspläne aufgeteilt. „Wenn einer stecken bleibt, können wir die anderen weiterentwickeln“, sagte Stadtbaumeister Exler. Am einfachsten sei der bereits bebaute Bereich zu entwickeln.
Über vier Straßen, die in Richtung Süden verlaufen, wird das Industriegebiet erschlossen. Über Wendeplatten wird in der Anfangszeit garantiert, dass Lastwagen den Weg zurückfinden. Wenn das Industriegebiet fertig erschlossen ist, wird der Verkehr über Ringstraßen geführt. Beim Innocamp soll baldmöglichst eine zusätzliche Zufahrt in die Hohenzollernstraße gebaut werden.
Die Grundstücksgrößen sind zum jetzigen Zeitpunkt nur grob vorgegeben. So kann flexibel auf die Nachfrage reagiert werden. Bereits im Laufe des kommenden Jahres können Interessenten die Grundstücke übernehmen. Länger gehen könnte es mit der Fläche rund um das Biotop.