Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bubeck entscheidet das nicht allein
Da sind die Kollegen vom SWR wohl etwas voreilig gewesen. Zur Verwunderung der grünen Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden, den Vertretern des Verkehrsministeriums und doch so einigen Menschen aus dem Landkreis war im Radio vermeldet worden, dass aus der Reaktivierung der Ablachtalbahn nichts würde. Als Grund wurde genannt, dass Bürgermeister Stefan Bubeck in den kommenden vier Jahren kein Geld dafür in der Stadtkasse hat. Klar, genau das hatte der Schultes tatsächlich beim Besuch von Verkehrsminister Winfried Hermann in der vergangenen Woche gesagt, als dieser die Kommunen entlang der Bahnstrecke als Initiatoren und Mitfinanzierer der Ablachtalbahn definierte.
Aber mal ehrlich: Nur weil Mengen zufällig ein Anschlusspunkt der Ablachtalbahn an den übrigen Regionalverkehr ist und Mengens Bürgermeister erst einmal in die Defensive geht, ist doch ein Reaktivierungsversuch nicht gleich gescheitert. Es gibt ja auch noch andere Kommunen, die Interesse an der Strecke haben und das Zepter in die Hand nehmen könnten. Andrea Bogner-Unden formuliert das in einer Pressemitteilung so: „Aus meiner Sicht ist eine Schienenreaktivierung immer eine Gemeinschaftsaufgabe, an der sich viele beteiligen müssen, damit ein solches Vorhaben gelingt. Nun gilt es, dass wir uns gemeinsam anstrengen, dafür einen Weg zu finden. Vielleicht ist ein kommunaler Zweckverband eine geeignete Form oder eine Zusammenarbeit mit der SWEG.“
Letztendlich wird es auch nicht an Stefan Bubeck allein liegen, ob sich die Stadt Mengen an einer Reaktivierung beteiligt, wenn es so weit kommen sollte. Da hat der Gemeinderat schon ordentlich mitzureden. Und sollte das Thema dann nicht auf der Tagesordnung landen, gibt es sicher eine Fraktion, die sich mit einem entsprechenden Antrag darum kümmert. (jek)