Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Unterm Strich steht immer noch ein Plus
Kämmerer Johannes Schnell stellt in Hohentengen den ersten doppischen Haushalt vor
HOHENTENGEN - Die Gemeinderäte in Hohentengen stehen in diesem Jahr vor der ungewöhnlichen Aufgabe, über einen Haushaltsplan zu entscheiden, bei dem die meisten in ihm verzeichneten Investitionen bereits getätigt sind. Die Gemeindeverwaltung hat von der Kameralistik auf die Doppik umgestellt, was dazu geführt hat, dass Kämmerer Johannes Schnell den Räten den Haushaltsplan für das laufende Jahr 2019 nicht wie gewohnt im Frühjahr vorstellen konnte. „Da die großen Projekte schon beschlossen und angeschoben, zum Teil sogar schon umgesetzt sind, hält der Haushalt keine Überraschungen mehr bereit“, sagte Bürgermeister Peter Rainer.
Trotzdem haben die Gemeinderäte jetzt zwei Wochen Zeit, sich mit den Zahlen vertraut zu machen, bevor sie den Haushaltsplan verabschieden. Vor allem für die Räte, die bei der Kommunalwahl neu ins Gremium gewählt wurden, eine gute Gelegenheit, sich mit den Kosten der wichtigsten Projekte vertraut zu machen. Das sind im laufenden Jahr vor allem Baumaßnahmen: die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Volksbankgebäudes in der Steige zum neuen Rathaus, der Neubau und die Sanierung des Eckenbaus an der Göge-Schule, die Umgestaltung der Schulstraße, die Erschließung des Baugebiets „Eschle“sowie die Planung der Ortsdurchfahrt Völlkofen und der dortige Hochwasserschutz. Die beiden letzten Punkte werden Verwaltung und Gemeinderat auch noch in den kommenden Jahren finanziell beschäftigen. „Vielleicht können Sie uns die Maßnahmen zusammenfassen, über die überhaupt noch eine Entscheidung im Gemeinderat aussteht“, regte Martin Reck (CDU) an. Schließlich sei es ja in diesem Jahr so, dass der Haushalt den Beschlüssen folge und nicht – wie es optimalerweise sein sollte – genau umgekehrt.
Auf Anhieb fielen aber weder Bürgermeister Rainer noch Kämmerer Schnell wichtige Punkte ein. „Über die Beschaffung von Werkzeugen für den Bauhof müssen wir ja beispielsweise nicht groß diskutieren“, sagte er. „Da geht es nur noch um Feintuning.“Wichtiger sei seiner Meinung nach die Botschaft, die in dem vorgelegten Haushaltsplan stecke. „Wir stehen trotz der hohen Investitionen gut da und können recht optimistisch auf das nächste Haushaltsjahr blicken“, sagte er. Schnell unterstrich das anhand der zur Verfügung stehenden liquiden Eigenmittel, die zwar von einem Stand von 9,162 Millionen Euro Ende 2018 auf 4,87 Millionen Euro Ende 2019 sinken werden, sich aber auf einem guten Level befänden. „2021 wird es dann eventuell kritisch“, sagte er.
Endgültig verabschiedet werden soll der Haushalt in der nächsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 2. Oktober.