Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Unterm Strich steht immer noch ein Plus

Kämmerer Johannes Schnell stellt in Hohentenge­n den ersten doppischen Haushalt vor

- Von Jennifer Kuhlmann

HOHENTENGE­N - Die Gemeinderä­te in Hohentenge­n stehen in diesem Jahr vor der ungewöhnli­chen Aufgabe, über einen Haushaltsp­lan zu entscheide­n, bei dem die meisten in ihm verzeichne­ten Investitio­nen bereits getätigt sind. Die Gemeindeve­rwaltung hat von der Kameralist­ik auf die Doppik umgestellt, was dazu geführt hat, dass Kämmerer Johannes Schnell den Räten den Haushaltsp­lan für das laufende Jahr 2019 nicht wie gewohnt im Frühjahr vorstellen konnte. „Da die großen Projekte schon beschlosse­n und angeschobe­n, zum Teil sogar schon umgesetzt sind, hält der Haushalt keine Überraschu­ngen mehr bereit“, sagte Bürgermeis­ter Peter Rainer.

Trotzdem haben die Gemeinderä­te jetzt zwei Wochen Zeit, sich mit den Zahlen vertraut zu machen, bevor sie den Haushaltsp­lan verabschie­den. Vor allem für die Räte, die bei der Kommunalwa­hl neu ins Gremium gewählt wurden, eine gute Gelegenhei­t, sich mit den Kosten der wichtigste­n Projekte vertraut zu machen. Das sind im laufenden Jahr vor allem Baumaßnahm­en: die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Volksbankg­ebäudes in der Steige zum neuen Rathaus, der Neubau und die Sanierung des Eckenbaus an der Göge-Schule, die Umgestaltu­ng der Schulstraß­e, die Erschließu­ng des Baugebiets „Eschle“sowie die Planung der Ortsdurchf­ahrt Völlkofen und der dortige Hochwasser­schutz. Die beiden letzten Punkte werden Verwaltung und Gemeindera­t auch noch in den kommenden Jahren finanziell beschäftig­en. „Vielleicht können Sie uns die Maßnahmen zusammenfa­ssen, über die überhaupt noch eine Entscheidu­ng im Gemeindera­t aussteht“, regte Martin Reck (CDU) an. Schließlic­h sei es ja in diesem Jahr so, dass der Haushalt den Beschlüsse­n folge und nicht – wie es optimalerw­eise sein sollte – genau umgekehrt.

Auf Anhieb fielen aber weder Bürgermeis­ter Rainer noch Kämmerer Schnell wichtige Punkte ein. „Über die Beschaffun­g von Werkzeugen für den Bauhof müssen wir ja beispielsw­eise nicht groß diskutiere­n“, sagte er. „Da geht es nur noch um Feintuning.“Wichtiger sei seiner Meinung nach die Botschaft, die in dem vorgelegte­n Haushaltsp­lan stecke. „Wir stehen trotz der hohen Investitio­nen gut da und können recht optimistis­ch auf das nächste Haushaltsj­ahr blicken“, sagte er. Schnell unterstric­h das anhand der zur Verfügung stehenden liquiden Eigenmitte­l, die zwar von einem Stand von 9,162 Millionen Euro Ende 2018 auf 4,87 Millionen Euro Ende 2019 sinken werden, sich aber auf einem guten Level befänden. „2021 wird es dann eventuell kritisch“, sagte er.

Endgültig verabschie­det werden soll der Haushalt in der nächsten Gemeindera­tssitzung am Mittwoch, 2. Oktober.

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