Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Aulendorf freut sich auf eines seiner größten Feste
Bahnknotenpunkt-Jubiläum: Bürgermeister und Bodo machen im Schloss auf die Höhepunkte aufmerksam
AULENDORF - Ein Tag voller Höhepunkte: Am Sonntag feiert die Stadt Aulendorf ihr großes Stadtfest anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Bahnknotenpunkt Aulendorf“. Bürgermeister Matthias Burth und Bernd Hasenfratz vom Bodensee-Oberschwaben-Verkehrsverbund (Bodo) blicken dem Festtag euphorisch entgegen. Bei einem Pressetermin im Aulendorfer Schloss hoben beide die Bedeutung der Bahn für die Stadt hervor und freuten sich neben dem Besuch des Verkehrsministers besonders über eine der weiteren Besonderheiten am Sonntag: Eine historische Dampflokomotive aus dem Jahr 1944 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn wird am Jubiläumswochenende auf der Räuber- und der Moorbahn unterwegs sein.
„Monate der Vorbereitung gehen nun zu Ende, es war sehr viel Arbeit. Umso erfreulicher, dass wir mit so viel Unterstützung von Vereinen und weiteren Partnern ein so ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine stellen konnten“, sagte Burth, der auch noch einmal die Bedeutung des Aulendorfer Knotenbahnhofs für die Stadt und die gesamte Region deutlich machte.
Dampflok ein „echter Oldtimer“
Dass der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, am Festakt dabei sind, sei einer der Höhepunkte. Ein besonderer Besuchermagnet wird laut Burth und Hasenfratz jedoch die historische Dampflokomotive 52 7596 mit Wagenpark sein, die am Samstag und Sonntag auf den Strecken AulendorfPfullendorf (Räuberbahn-Linie 754) und Aulendorf-Bad Wurzach (Moorbahn-Linie 752) fahren wird (siehe Zweitstück).
Wie Hasenfratz erläuterte, reist die Dampflok, ein „echter Oldtimer“, extra aus Rottweil an. „Die Lokomotive stammt aus Kriegszeiten und wurde für schwere Gütertransporte eingesetzt.“Insgesamt wurden laut Hasenfratz insgesamt 7000 solcher Lokomotiven gebaut – so häufig wie keine andere bis heute in Deutschland. „Am 1. Januar 1944 wurde sie in den Dienst gestellt ist und ist damit halb so alt wie der Knotenbahnhof.“Eingesetzt wird zudem eine zweite Lokomotive, sodass die Wagen vorne und hinten jeweils von einer Dampfzlok gezogen werden können. „Im Eisenbahnjargon nennt man das Sandwich“, führt Hasenfratz aus. Bei dem zweiten Gefährt handelt es sich um eine bis heute eingesetzte Diesellok V100, die aus dem Jahr 1966 stamme und damit ebenfalls ein Oldtimer sei. Zwischen beiden Loks wird es vier Sitzwagen geben, sodass insgesamt rund 500 Fahrgäste Platz finden. Dass viele Besucher zum Stadtfest inklusive Hela-Treffen und verkaufsoffenem Sonntag (die „Schwäbische Zeitung“berichtete mehrfach) kommen werden, steht für Burth außer Frage. „Das Rahmenprogramm ist so umfangreich, da ist für jeden etwas dabei. Zudem haben wir von vergangenen Veranstaltungen wie beispielsweise der Eröffnung der ,Aulendorfer Schlossgeschichten’ gelernt und haben ein aufwendiges Marketing für das Fest betrieben. Es kann also kein Aulendorfer sagen, dass er nicht von der Veranstaltung wusste“, sagte das Stadtoberhaupt schmunzelnd, der sich zudem als Holzeisenbahntüftler outete. „Ich habe selbst keine Modelleisenbahn gehabt, aber meine Kinder haben eine Holzeisenbahn und ich habe schon einige Strecken und Rundkurse gebaut.“
Da auch die Wetterprognosen günstig seien, stünde einem gut besuchten und fröhlichen Fest nichts entgegen, ist sich Burth sicher. „Es wird eine der größten Veranstaltungen, die wir in Aulendorf bislang hatten.“Und weil sich das große Jubiläumsfest im Gegensatz zum Schlossfest über die gesamte Innenstadt und den Bahnhof erstrecke, gebe es auch sicherheitstechnisch kaum Risiken. Die engen Rettungsgassen seien eher beim Schlossfest ein Problem, dass sich vor allem auf den Schlossplatz und die Hauptstraße konzentriere. „Wichtig ist, dass Rettungskräfte wie das DRK im Einsatz sind. Und auch die Polizei ist über die Großveranstaltung informiert“, so Burth.