Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landratsamt betreut Gammertinger Wald
Gemeinderat stimmt der Neuorganisation der Forstverwaltung zu
GAMMERTINGEN - Als eine der letzten vier verbleibenden Gemeinden des Landkreises Sigmaringen hat sich die Stadt Gammertingen ebenfalls dazu entschlossen, den Wald weiterhin über das Landratsamt Sigmaringen betreuen zu lassen und zudem der Neuorganisation der Forstverwaltung zugestimmt. Vorgestellt wurde dem Gremium das Modell von Stefan Kopp, Leiter des Fachbereichs Forst.
Bürgermeister Holger Jerg war mit drei weiteren Bürgermeistern aus dem Landkreis Sigmaringen sowie Vertretern des Forstamts Mitglied des Arbeitskreises, der sich mit der Neustrukturierung von Forst und Holzverkauf im Landkreis befasste.
Man habe eine gute und praktikable Lösung, auf den Landkreis zugeschnittenes Modell erarbeitet, war sich Holger Jerg sicher. Stefan Kopp führte aus, dass das Klageverfahren des Bundeskartellamtes gegen die Landesbehörde Forst BW, welches seit 2003 lief, endgültig abgeschlossen wurde. Das Land Baden-Württemberg hatte gegen die Untersagungsverfügung geklagt und im letzten Jahr vor dem Bundesgericht Recht bekommen. „Das bedeutet jedoch nicht, dass wir wie vorher weitermachen können, da sich zwischenzeitlich auch das Bundeswaldgesetz geändert hat“, führte Kopp aus.
Das neue Landesmodell gliedert den Staatswald aus, was jedoch für Gammertingen kaum Auswirkungen hat, da nur eine kleine Fläche in Mariaberg Staatswald ist, führte Kopp aus. Für das künftige Modell im Landkreis bleiben die Forstreviere territorial organisiert, wobei die Reviergrenzen auf den Prüfstand gestellt wurden.
Diese verschieben sich für Gammertingen in der Form, dass zum Jahr 2022, mit dem Eintritt in den Ruhestand von Revierförster Elmar Molnar, ein Revier eingespart wird. Dieses Revier geht östlich der Lauchert zum Gammertinger Revierförster Reiner Czanek und westlich der Lauchert zum Neufraer Revier von Robert Hauser.
Der Kommunal- und Privatwald wird weiterhin vom Fachbereich Forst des Landratsamtes betreut. Der Anteil am Verwaltungskostenbeitrag für die Dienstleistung wird für die Stadt Gammertingen von 81 000 Euro auf 101 800 Euro ansteigen. Auch der Holzverkauf wird künftig mit der Einrichtung der kommunalen Holzverkaufsstelle beim Landratsamt angesiedelt sein.
Für Gammertingen fallen dafür künftig 21 000 Euro an, bisher waren es nur 12 000 Euro. Einstimmig befürwortete das Gremium dann diese Punkte und somit auch den Beitritt zum Landkreismodell zum 1. Januar 2020.