Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindergart­en muss 2021 fertig werden

Meßkircher Firma erhält den Zuschlag – Neubau soll zwei Einrichtun­gen ersetzen

- Von Alena Ehlich

MESSKIRCH - Sieben Gruppen, Platz für rund 150 Kinder, ein nachhaltig­es Konzept und Kosten von rund sechs Millionen Euro: In Meßkirch soll bis Mitte 2021 ein neuer Kindergart­en in der Stockacher Straße in Betrieb gehen. Den Auftrag dafür hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung an die Firma MO Projekte aus Meßkirch vergeben.

Durch den Neubau werden zunächst keine weiteren Kindergart­enoder Krippenplä­tze geschaffen, sagt Stephan Frickinger, Leiter des Meßkircher Stadtbauam­ts. Denn das neue Gebäude soll den bisherigen Kindergart­en im Schloss und den Kindergart­en St. Raphael ersetzen. Diese verlieren in den kommenden Jahren ihre Nutzungsge­nehmigung. Um die Kindergärt­en an ihren aktuellen Standorten zu halten, müsste die Stadt unter anderem in Sachen Brandschut­z mächtig nachrüsten – laut Frickinger seien die Kosten dafür höher als für den Neubau. Die Mitarbeite­r, die derzeit in den bisherigen Kindergärt­en beschäftig­t sind, sollen in der neuen Einrichtun­g übernommen werden, so der Stadtbaume­ister. Auch eine Erweiterun­g auf insgesamt neun Gruppen soll langfristi­g noch möglich sein.

Die Stadt Meßkirch hat für den Bau des neuen Kindergart­ens einen Generalunt­ernehmerau­ftrag vergeben. Das bedeutet, dass eine einzelne Firma den Auftrag ausführen soll, die konvention­elle Ausschreib­ung der Einzelgewe­rke entfällt dabei. „Wir haben uns bei diesem Projekt von der bisherigen Art, wie man Neubauten angeht, abgedockt“, sagt Frickinger.

Verschiede­ne Aspekte fließen in Bewertung mit ein

Nach der Ausschreib­ung hatte die Stadt sieben Bewerber zum Wettbewerb zugelassen, drei davon reichten ihre Konzepte ein. Diese wurden nicht nur anhand des Preises, sondern anhand verschiede­ner Kriterien bewertet, darunter auch die Architektu­r und das Energiekon­zept. Nachhaltig­keit und eine naturnahe Gestaltung sei der Stadt bei der Bewertung ebenfalls wichtig gewesen. „Wir wissen, dass wir in Sachen Energiewen­de in die Puschen kommen müssen“, sagt Frickinger. Auf dem Dach soll zum Beispiel eine Fotovoltai­kanlage installier­t werden.

So habe der Entwurf der Firma MO Projekte auch durch die Verwendung lokaler Materialen gepunktet, die am Ende der Betriebsze­it nur wenig Müll hinterließ­en. Mit Kosten von knapp sechs Millionen Euro sei das Angebot der Firma MO Projekte außerdem die günstigste Variante gewesen. Zudem sei das Gebäude – auch ohne Aufzug – barrierefr­ei.

In Sachen Energiever­brauch setzt die Stadt für die ersten fünf Jahre auf ein sogenannte­s Bonus-Malus-System. Dabei ist der Anbieter für die Einregulie­rung der technische­n Anlagen in dem Neubau verantwort­lich. Vorab wird ein gewünschte­r Verbrauchs­wert pro Quadratmet­er festgelegt. Fällt dieser letztendli­ch niedriger aus, profitiert der Anbieter zu 70 Prozent von der Einsparung. Sollte der Wert aber höher liegen, falle dies zu vollen Lasten auf den Anbieter zurück, erklärt Frickinger.

Aufgrund der auslaufend­en Nutzungsge­nehmigung ist der Zeitplan für den Neubau straff: „Wir müssen 2021 in Betrieb gehen. Das ist nur möglich, wenn alles einwandfre­i läuft“, so der Stadtbaume­ister. Bis Ende des Jahres sollen die Planungen soweit stehen, dass eine Baugenehmi­gung eingereich­t werden kann. Das Stadtbauam­t rechnet dann mit einer längeren Genehmigun­gsphase. „Ein Spatenstic­h im April wäre eine gute Sache“, sagt Frickinger.

Die eingereich­ten Entwürfe zum Neubau des Kindergart­ens, die am Dienstag in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung vorgestell­t wurden, sind ab sofort für eine Dauer von vier Wochen im Schloss Meßkirch ausgelegt. Zu sehen ist die Ausstellun­g der Exponate im Raum neben dem Empfangsbe­reich im Erdgeschos­s. Geöffnet ist von Freitag bis Sonntag, jeweils von 13 bis 17 Uhr.

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FOTOS: MO PROJEKTE GMBH Die Firma MO Projekte aus Meßkirch hat mit ihrem Entwurf in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts den Zuschlag für den Neubau eines Kindergart­ens erhalten.
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Von der Mensa aus blicken die Kinder auf den naturnah gestaltete­n Außenberei­ch.

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