Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kreisfeuerwehrverband: Sauter bleibt Vorsitzender
Die Verantwortlichen ziehen bei der Hauptversammlung in Herbertingen eine positive Bilanz
HERBERTINGEN - Die Delegierten des Kreisfeuerwehrverbands haben bei der Hauptversammlung in der Alemannenhalle in Herbertingen Friedrich Sauter zum dritten Mal zum Vorsitzenden gewählt. Er wird somit weitere fünf Jahre an der Spitze des Verbandes stehen.
Als Hausherr stellte Herbertingens Bürgermeister Magnus Hoppe seine Gemeinde der Versammlung vor. Feuerwehrtechnisch sei man mit drei Abteilungen und 100 Aktiven gut aufgestellt. Dazu komme noch die Jugendfeuerwehr mit derzeit 30 Mitgliedern. Den Reigen der Grußworte eröffnete der CDU-Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß, der eine Lanze für die „blaue Fraktion“brach. „Die Politik muss ihre Arbeit wertschätzen“, so sein Appell. Daher müsse man das Ehrenamt in der Feuerwehr ganz oben anstellen. Ob helfen, löschen, bergen, schützen – auf die Feuerwehr könne man sich 24 Stunden am Tag verlassen, lobte die Landtagsabgeordnete der Grünen, Andrea BognerUnden. „Wir tun alles, was von unserer Seite aus möglich ist“, wobei sie sich hier vor allem auf die Mittelverteilung der Landesregierung bezog. Für den neuen Polizeipräsidenten Uwe Stürmer aus Ravensburg ist der Landkreis Sigmaringen nicht „das fünfte Rad am Wagen“und versprach diesen nicht zu vergessen. Schulter an Schulter arbeite man in der „blauen Fraktion“zusammen. Stürmer forderte die Anwesenden auf, die Personen zu melden, die Feuerwehren, Polizei und andere Hilfsdienste behinderten und bedrohen. „Scheuen Sie sich nicht, diese Personen zu melden“.
Der Kreisverbandsvorsitzende Friedrich Sauter blickte indessen bei seinem Bericht auf ein arbeitsintensives und auch erfolgreiches Jahr zurück. Ihn freute es natürlich, dass die Ausbildungskapazität bei der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal um 25 Prozent erhöht wird. Doch mit den zur Verfügung gestellten Mitteln sei man hier noch nicht am Ende der Fahnenstange, es bräuchte auch entsprechendes Personal. Dazu müsse auch das Ehrenamt wieder mehr gefördert werden, so Sauter. Erfreulich sei, dass beim Landratsamt beim Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz mit Bernhard Gall Verstärkung ins Boot geholt wurde. Sauter erinnerte an die Großübung auf dem Truppenübungsplatz Heuberg mit über 1000 Mann, die auch in diesem Jahr wiederholt wird. Gut angenommen wurde der Ausflug des Verbandes. Verschiedene Seminare und auch der Termin zum Ablegen des Leistungsabzeichens in Sauldorf kamen gut an. Die 22 Jugendfeuerwehren im Kreis haben derzeit 669 Mitglieder,
vermeldete der frischgebackene Kreisjugendfeuerwehrwart Sebastian Kothmeier. Aus diesen Gruppen traten im vergangenen Jahr 34 zu den Aktiven über. Höhepunkte im laufenden Jahr sollen wieder das Kreiszeltlager und die Hauptübung des Feuerwehrnachwuchses werden.
Die 21 aktiven Notfallseelsorger wurden im vergangenen Jahr zu 205 Einsätzen gerufen. Ein riesiges Betätigungsfeld, bei dem große Anforderungen an das Team, zu dem auch Pädagogen und Psychologen zählen, gestellt werden, erklärte Notfallseelsorger Edwin Müller. Zu ihren Aufgaben gehörten 51 Verkehrsunfälle, zu denen sie gerufen wurden, sie mussten Todesnachrichten überbringen und auch die Nachbetreuung von Personen in vielen Lebenslagen nahmen einen großen Raum der Tätigkeit ein. Trotzdem werde an 365 Tagen der Dienstbetrieb mit zwei Diensthabenden aufrecht erhalten, sagte Müller.
Etwas Mitgliederschwund hatte die Altersabteilung zu verzeichnen. Die Veranstaltungen, so der Leiter Edi Hahn, dienten hauptsächlich der Geselligkeit und Kameradschaft. Die Arbeit des Teams „Öffentlichkeitsarbeit“wurde von Roland Baumhauer vorgestellt. Dazu gehört auch die Herstellung des Feuerwehrjournals, das mit neuem Logo auf den Tischen auslag. Allerdings stünden vor allem die neuen Medien beim Team im Vordergrund.
Für die Finanzen des Kreisfeuerwehrverbandes zeichnet Fritz Halder verantwortlich. Der Verband schloss das Jahr mit einem Überschuss ab. Bernhard Obert, Dezernent für Bau und Umwelt beim Landratsamt Sigmaringen, übermittelte die Grüße von Landrätin Stefanie Bürkle und vertrat Kreisbrandmeister Michael Hack. Die Feuerwehr, und alle Hilfsorganisationen erfüllten eine wichtige Aufgabe und sorgen für die Sicherheit der Bürger, so Obert. Die „Blaulichtfamilie“funktioniere im Kreis sehr gut und durch die Anstellung von Bernhard Gall werde das Führungsteam im Landratsamt verstärkt. Zum Thema Coronavirus bezog Obert ebenfalls Stellung: „Wir sind darauf vorbereitet.“