Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Nudelproduktion läuft auf Hochtouren
Wie Alb-Gold in Zeiten der Corona-Krise für genug Nachschub sorgt.
TROCHTELFINGEN - Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sind Nudeln in den Geschäften zurzeit besonders gefragt. Der Teigwarenhersteller Alb-Gold in Trochtelfingen legt deshalb Sonderschichten ein, auch sein Online-Handel boomt. Laut Unternehmen ist die Produktion aber trotz des rapiden Anstiegs der Bestellungen sichergestellt.
Seit knapp zwei Wochen verzeichne Alb-Gold eine deutlich erhöhte Nachfrage nach seinen Teigwaren, teilt Unternehmenssprecher Matthias Klumpp auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Das gelte sowohl für die eigenen Filialen als auch für den Online-Shop und die Handelskunden. „Die Anzahl der Bestellungen ist deutlich erhöht“, schreibt Klumpp. Allein über das Internet erreichten das Unternehmen drei- bis viermal so viele Bestellungen wie an normalen Tagen. Der Verkauf im Handel sei ebenfalls deutlich angestiegen – allerdings in verschiedenem Ausmaß je nach Region und von Kunde zu Kunde.
Besonders stark gestiegen ist die Nachfrage bei den Endverbrauchern, vor allem nach Trockenteigwaren. „Bei diesen ist die Haltbarkeit beinahe unbegrenzt“, schreibt Matthias Klumpp. „Somit eignen sich diese Produkte natürlich auch zur Bevorratung.“Allerdings weist er auch darauf hin, dass das Unternehmen in anderen Bereichen Rückgänge zu verzeichnen hat. Klumpp nennt die Gastronomie und das Catering, Kantinen und Mensen sowie Schulen und Kindergärten. Nahezu alle Einrichtungen aus diesen Bereichen sind massiv von den Maßnahmen betroffen, die eine Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollen. Auch weil Frischteigwaren gekühlt werden müssen und dadurch nur begrenzt haltbar sind, ist die Nachfrage laut Klumpp gesunken.
Um der insgesamt stärkeren Nachfrage gerecht zu werden, hat Alb-Gold seine Produktionskapazitäten ausgebaut. „Wir fahren schon seit Tagen Sonderschichten, um den Nachschub aufrecht zu erhalten“, schreibt Matthias Klumpp. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Mannschaft
bereit ist, diese zusätzliche Arbeit mitzutragen.“Das Unternehmen wisse um seine besondere Rolle als Lebensmittelhersteller.
Die für die Nudelproduktion benötigten Zutaten sieht Alb-Gold gesichert. „Im Rohstoffsektor sehen wir aktuell keinen Grund, warum zum Beispiel Getreide knapp werden könnte“, teilt Matthias Klumpp mit. „Wir haben unsere eigenen Zulieferketten und produzieren schon seit vielen Jahren fast ausschließlich mit Rohstoffen aus Deutschland. Die Mengen sind gesichert und stehen auf Abruf bereit.“
Derweil machen die Maßnahmen, die die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollen, auch vor dem Unternehmen nicht halt: Das eigene Restaurant, der Kräutergarten und der Kräutermarkt sowie der Abenteuerspielplatz sind bis auf Weiteres geschlossen. Die Führungen durch die Produktion hat Alb-Gold eingestellt, alle Veranstaltungen im und um das Kundenzentrum bis Ende April abgesagt. Der Landmarkt schließt derzeit um 18 Uhr und damit montags bis samstags zwei Stunden früher als sonst. Darüber hinaus gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. So lässt das Unternehmen nur noch eine bestimmte Anzahl an Kunden in den Markt.
Ein Auge hat Alb-Gold selbstverständlich auch auf die eigenen Mitarbeiter. „Wir versuchen den Produktionsbereich und den Verwaltungsbereich, die in unterschiedlichen Gebäuden liegen, zu trennen“, teilt Matthias Klumpp mit. In der Verwaltung sei die Belegschaft vor Ort reduziert worden, jedes Büro werde möglichst nur noch mit einem Mitarbeiter besetzt. „Wo immer möglich, werden Kollegen ins Homeoffice geschickt.“Darüber hinaus sensibilisiere das Unternehmen die gesamte Belegschaft für Hygieneund Vorkehrungsmaßnahmen – auch wenn die Mitarbeiter mit diesen Themen ohnehin schon eng vertraut sind.