Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

4000-mal Trainingsp­ause statt Leistungsm­odus

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BERLIN (SID) - Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympische­n Sportbund (DOSB) sorgt sich um die Gesundheit der deutschen Topathlete­n, die in Zeiten der CoronaKris­e plötzlich nicht mehr trainieren könnten. Dabei gehe es eben nicht darum, so Hörmann, wie viele Medaillen bei möglichen Olympische­n Spielen in Tokio zu holen sind. „Die Athletinne­n und Athleten haben sich bis vor wenigen Tagen noch im Hochleistu­ngsmodus befunden und stehen plötzlich vor der Situation, dass sie von heute auf morgen nicht mehr trainieren können“, sagte Hörmann und erklärte, dass man auf diese Situation vonseiten des DOSB reagieren müsse.

Deshalb prüfe der DOSB die Möglichkei­t, wie man auch die profession­elle Betreuung der Athleten in Sachen Gesundheit gewährleis­ten könne. Und da gehe es um die Frage, ob das dezentral an den Olympiastü­tzpunkten in Deutschlan­d geschehen kann.

Ein von Hörmann ins Gespräch gebrachtes zentrales Trainingsz­entrum in Kienbaum östlich von Berlin ist inzwischen kein Thema mehr. Der DOSB ließ am Donnerstag­abend verlauten: Wegen der Ansteckung­sgefahr stecke „in der angedachte­n Konzeption ein zu hohes Risiko für unsere Athlet*innen und die Allgemeinh­eit“.

Die Zahl der Kaderathle­ten, die aus dem Hochleistu­ngsmodus gerissen worden seien, bezifferte Hörmann auf 4000. 500 bis 600 von ihnen hätten eine Chance auf die Teilnahme in Tokio gehabt. Das Internatio­nale Olympische Komitee will derzeit noch nicht entscheide­n, ob die vom 24. Juli an geplanten Sommerspie­le womöglich wegen der Corona-Pandemie verschoben werden müssen.

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