Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zur Ehrenrettung des Hamsters
Eine aktuelle Umfrage unter Feldhamstern (Goldhamster haben ohne Angabe von Gründen die Teilnahme verweigert) dokumentiert einen bösen Befund. Die Stimmung unter allen Hamstern (m/ w/d) ist so schlecht wie nie zuvor, und – das Schlimmste – die Medien sind schuld an der Hamster-Depression. Täglich, so beklagen es 99,4 Prozent der Befragten, würde mit Begriffen wie „hamstern“oder „Hamsterkäufe“ihr guter Ruf in den Schmutz gezogen. 94 Prozent der Feldhamster versicherten, noch niemals eine oder gar mehrere Rollen
Klopapier im Bau gebunkert zu haben. Sechs Prozent gaben an, sie wüssten gar nicht, was Klopapier ist. Im Hamsterbau finde sich ausschließlich Essbares.
Möglicherweise beurteilen die Feldhamster deshalb die Hamsterkäufe (pardon!) links des Rheins etwas weniger harsch. Die Franzosen bunkern bevorzugt Rotwein. 68 Prozent der befragten Feldhamster sahen darin ebenfalls ein unhamsterliches Verhalten, 32 Prozent äußerten einen Hauch von Verständnis. Der Rotwein sei dort schließlich Grundnahrungsmittel.
Absolute Empörung löste unter den befragten Feldhamstern die Tatsache aus, dass in den USA die Hamsterkäufe (aufrichtig pardon!) in den Waffengeschäften stattfinden. Irgendwann, so die Befürchtung, drehten die Amis durch und würden mit den gehamsterten Knarren Feldhamster jagen, welche gebraten ja leider Gottes wohlschmeckend seien. Konkret: 99 Prozent befürchten, dass die Amis bald Hamster hamstern. 100 Prozent fordern, die FDP möge protestieren. (vp)