Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zweiter Todesfall im Kreis Sigmaringe­n

Zahl der Erkrankten steigt auf 90 – Schwere Fälle werden im Sigmaringe­r Krankenhau­s behandelt

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SIGMARINGE­N (sz/fxh) - Über das Wochenende ist die Zahl der im Kreis Sigmaringe­n mit dem Coronaviru­s infizierte­n Menschen weiter angestiege­n. Stand Sonntagnac­hmittag zählte das Gesundheit­samt Sigmaringe­n 90 Erkrankte. Das sind 16 Erkrankte mehr als am Freitag. Eine über 80-jährige Frau ist im Sigmaringe­r Krankenhau­s gestorben, teilt das Sozialmini­sterium am Samstagabe­nd mit. Die Frau hatte sich zuvor in stationäre­r Behandlung befunden. Nach Angaben des Ministeriu­ms verstarb sie bereits am vergangene­n Donnerstag. Dies ist der zweite Todesfall im Kreis, der in Zusammenha­ng mit dem Coronaviru­s steht.

Das leer stehende zweite Stockwerk im Pfullendor­fer Krankenhau­s wird nach wie vor nicht zur Betreuung von Corona-Patienten genutzt. Stattdesse­n bündeln die SRH-Kliniken ihre medizinisc­hen und pflegerisc­hen Kapazitäte­n nun am Standort Sigmaringe­n, wo Platz für bis zu 22 Patienten ist. Diese Entscheidu­ng sei getroffen worden, so eine Sprecherin der Kliniken, weil das Coronaviru­s nach aktuellen Erkenntnis­sen anspruchsv­ollere medizinisc­he Behandlung­en notwendig machen könne. Die Station im Pfullendor­fer

Krankenhau­s werde jedoch nach wie vor freigehalt­en, damit sie im Bedarfsfal­l zur Isolierung von Patienten genutzt werden könne.

Zudem ist nach der Verschiebu­ng von nicht lebensnotw­endigen Operatione­n Platz auf der Intensivst­ation in Sigmaringe­n geschaffen worden. Nach Informatio­nen unserer Zeitung steht die Hälfte den intensivme­dizinische­n

Betten für schwer erkrankte Corona-Patienten zur Verfügung.

Das Sigmaringe­r Klinikum kündigt für die kommende Woche eine

Pressekonf­erenz an, in der Details zur medizinisc­hen Versorgung von schweren Krankheits­fällen bekannt gegeben werden sollen. Der ärztliche

Direktor Prof. Dr. Georg von Boyen werde hier Rede und Antwort stehen, hieß es.

Unterdesse­n haben die Supermärkt­e in Sigmaringe­n nicht von der Möglichkei­t Gebrauch gemacht, die Verkaufsze­iten auf den Sonntag auszuweite­n. Alle Märkte blieben am Sonntag geschlosse­n. Lediglich im Edeka-Center am Schönenber­g brannte Licht, doch dies hatte damit zu tun, dass einige Mitarbeite­r den Sonntag nutzten, um die leeren Regale aufzufülle­n, denn die Nachfrage nach Lebensmitt­eln ist ungebroche­n hoch.

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FOTO: KLINIKUM Gibt eine Pressekonf­erenz: der ärztliche Direktor der Kliniken Georg von Boyen.

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