Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Einzelhänd­ler wünschen sich mehr Informatio­nen

Mengener Innenstadt ist ruhig – Viele Ladeninhab­er satteln auf den Online- und Lieferhand­el um

- Von Vera Romeu

MENGEN - Nicht alle Einzelhänd­ler haben geschlosse­n, aber viele. Die Landesregi­erung hat es am Dienstag angeordnet. Am Mittwochmo­rgen trat die Verordnung in Kraft. Geöffnet bleiben Apotheken und Geschäfte mit Lebensmitt­eln. Optiker Buck hat in Absprache mit dem Ordnungsam­t einen Notdienst eingericht­et. „Wir sind systemrele­vant und machen die Reparature­n, händigen Brillen aus, helfen in Notfällen“, erklärt Optiker Oliver Buck. Ohne Blumen gehe es in dieser Zeit nicht, erklärt Heike Bosch von der Gärtnerei, die an der Kasse steht. Die Fenster und

Tore der Gewächshäu­ser sind weit offen. So können Kunden bedient werden und darauf geachtet werden, dass man einander nicht ansteckt.

Die Modemeile setzt auf einen Verkauf übers Internet. La belle Maison bietet den Kundinnen an, sie nach Vereinbaru­ng zum privaten Shopping im Geschäft zu empfangen oder daheim zu besuchen. Auch könne online eingekauft werden. „Ich fahre die Ware einfach aus“, sagt die Händlerin den Kunden zu. So ist es auch bei Piu Bella. Das Marco Mode Team hat ein Schild hängen, auf dem steht, dass sie bis auf Weiteres gezwungen sind, zu schließen und wünscht den Kundinnen, gesund zu bleiben. Bei Sport-Dietsche und bei Euronics können die Kunden sich während der Öffnungsze­iten per Telefon und E-Mail beraten lassen und Ware bestellen. Auch auf dem Reiser Areal bleiben die Geschäfte geschlosse­n und bieten teilweise den Online-Handel an. Das Reisebüro am Schillerga­rten und die Immobilien­agentur Mengen haben ihre Kontaktdat­en an die Tür gehängt und bitten die Kunden sich per Telefon und Mail zu melden.

Thomas Dau, Vorsitzend­er des Handel- und Gewerbever­eins Mengen (HGV), mache sich Sorgen um die Einzelhänd­ler. Derzeit sei vor allem Learning by doing, die Situation entwickle sich sehr schnell. Derzeit sind die Mitglieder von der Volksbank und der Kreisspark­asse beschäftig­t zu schauen, welche Hilfen für den Einzelhand­el angeboten werden. Das Land habe ein Liquidität­sprogramm angekündig­t, sobald die Modalitäte­n bekannt sind, werden sie für alle Mitglieder zusammenge­fasst und weitergere­icht, kündigt Vorsitzend­er Dau an. Die Mitglieder können im Rewe ein Plakat aushängen, wenn sie zum Beispiel für ihren Online-Handel werben möchten. Auch wünsche er, dass die Stadtverwa­ltung enger mit dem HGV zusammenar­beitet und Informatio­nen austauscht.

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