Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Innocamp erhält fünf Millionen Euro vom Land
300 Parkplätze und zusätzliche Zufahrt können gebaut werden
SIGMARINGEN - Geldsegen aus Stuttgart: Das Land unterstützt den Bau des Innovationscampus auf dem Kasernenareal mit einem zusätzlichen Zuschuss in Höhe von knapp fünf Millionen Euro. Diese Finanzspritze hat das Landeskabinett in der vergangenen Woche beschlossen. Damit ist ein Zuschussantrag der Stadt Sigmaringen bewilligt worden. „Ich bin Minister Peter Hauk sehr dankbar, dass er meine Bitte aufgegriffen hat und die Stadt nun unterstützen wird. Der Innocamp hat ein Alleinstellungsmerkmal, weil die Hochschule Albstadt-Sigmaringen mit im Boot ist“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger.
Seine Kollegin von denGrünen, Andrea Bogner-Unden, ergänzt: „Schon im Januar betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer vor Ort, dass sie hinter dem Projekt steht. Sie lobte die Haltung der Beteiligten, mit dem Innocamp neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Region, Land, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zu gehen.“
Wie vor einigen Wochen berichtet, sind die Baukosten für den Innocamp deutlich gestiegen, was auch im Gemeinderat für ein Grummeln gesorgt hatte. Als sich Stadt und Hochschule bei der EU um die Förderung bemühten, war von einem Budget in Höhe von rund zwölf Millionen Euro die Rede. Zwischenzeitlich sind die Arbeiten voll im Gange und die Stadt rechnet mit Baukosten von insgesamt 17,1 Millionen Euro.
Diese Kostensteigerung um beinahe 50 Prozent führt die Stadt auf mehrere Gründe zurück. Drei Millionen sollen für den Bau einer Zufahrt von der Hohenzollernstraße, die Außenanlagen und 300 Parkplätze ausgegeben werden. Die restlichen zwei Millionen Euro entfallen auf den
Grunderwerb und weitere Baumaßnahmen rund um den Innocamp, die im Nachhinein beschlossen wurden oder beschlossen werden sollen.
In der Kabinettsvorlage, die unserer Zeitung vorliegt, kommt das CDU-geführte Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu dem Entschluss: „Die Mehrkosten sind nicht durch die Stadt Sigmaringen zu vertreten.“Zudem komme das Landratsamt nach einer Prüfung zu dem Ergebnis, dass eine zusätzliche Unterstützung „zwingend erforderlich“sei.
Aus diesen Gründen schraubt das Ministerium von Peter Hauk die Förderquote
auf 11,9 Millionen Euro nach oben. Das Land bezahlt am Innocamp mit 7,1 Millionen somit den Löwenanteil während die EU und die Stadt jeweils fünf Millionen Euro beisteuern. „Somit können wir den Innocamp beruhigt fertigbauen“, sagt der im Rathaus für die Finanzen zuständige Bernt Aßfalg. „Ohne den zusätzlichen Zuschuss der Landesregierung wäre die Kreditaufnahme um weitere fünf Millionen Euro höher ausgefallen, sodass am Innocamp Abstriche gemacht werden müssten, um dies zu vermeiden. Daher sind wir sehr dankbar“, so Aßfalg weiter.
Den städtischen Haushalt entlastet die Finanzspritze des Landes erheblich. Als der Haushalt im vergangenen Dezember beschlossen wurde, war Kämmerer Bernt Aßfalg noch davon ausgegangen, dass sich die Stadt bei den Banken in diesem Jahr rund 15 Millionen Euro leihen muss. Dieser Betrag kann nun deutlich nach unten korrigiert werden. Durch das um drei Millionen Euro verbesserte Ergebnis im vergangenen Jahr sowie geschobene Maßnahmen mit einem Volumen in Höhe von fünf Millionen Euro wie beispielsweise dem Hohenzollerngraben ist es möglich, die Kreditaufnahmen auf acht Millionen Euro zu senken.
Einen Großteil der Flächen auf dem Innovationscampus wird die Hochschule belegen, nämlich rund 1300 Quadratmeter. In Kooperation mit Unternehmen will die Hochschule in der Modellfabrik Forschung betreiben. Laut einer Vereinbarung überlässt die Stadt als Eigentümerin der Hochschule das Gebäude mietfrei. Sie muss lediglich die Nebenkosten selbst tragen.
Der Innovationscampus soll bis zum Herbst fertiggestellt und danach Stück für Stück bezogen werden.