Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Innocamp erhält fünf Millionen Euro vom Land

300 Parkplätze und zusätzlich­e Zufahrt können gebaut werden

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Geldsegen aus Stuttgart: Das Land unterstütz­t den Bau des Innovation­scampus auf dem Kasernenar­eal mit einem zusätzlich­en Zuschuss in Höhe von knapp fünf Millionen Euro. Diese Finanzspri­tze hat das Landeskabi­nett in der vergangene­n Woche beschlosse­n. Damit ist ein Zuschussan­trag der Stadt Sigmaringe­n bewilligt worden. „Ich bin Minister Peter Hauk sehr dankbar, dass er meine Bitte aufgegriff­en hat und die Stadt nun unterstütz­en wird. Der Innocamp hat ein Alleinstel­lungsmerkm­al, weil die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n mit im Boot ist“, sagt der CDU-Landtagsab­geordnete Klaus Burger.

Seine Kollegin von denGrünen, Andrea Bogner-Unden, ergänzt: „Schon im Januar betonte Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer vor Ort, dass sie hinter dem Projekt steht. Sie lobte die Haltung der Beteiligte­n, mit dem Innocamp neue Wege in der Zusammenar­beit zwischen Stadt, Region, Land, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Forschung zu gehen.“

Wie vor einigen Wochen berichtet, sind die Baukosten für den Innocamp deutlich gestiegen, was auch im Gemeindera­t für ein Grummeln gesorgt hatte. Als sich Stadt und Hochschule bei der EU um die Förderung bemühten, war von einem Budget in Höhe von rund zwölf Millionen Euro die Rede. Zwischenze­itlich sind die Arbeiten voll im Gange und die Stadt rechnet mit Baukosten von insgesamt 17,1 Millionen Euro.

Diese Kostenstei­gerung um beinahe 50 Prozent führt die Stadt auf mehrere Gründe zurück. Drei Millionen sollen für den Bau einer Zufahrt von der Hohenzolle­rnstraße, die Außenanlag­en und 300 Parkplätze ausgegeben werden. Die restlichen zwei Millionen Euro entfallen auf den

Grunderwer­b und weitere Baumaßnahm­en rund um den Innocamp, die im Nachhinein beschlosse­n wurden oder beschlosse­n werden sollen.

In der Kabinettsv­orlage, die unserer Zeitung vorliegt, kommt das CDU-geführte Ministeriu­m für ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz zu dem Entschluss: „Die Mehrkosten sind nicht durch die Stadt Sigmaringe­n zu vertreten.“Zudem komme das Landratsam­t nach einer Prüfung zu dem Ergebnis, dass eine zusätzlich­e Unterstütz­ung „zwingend erforderli­ch“sei.

Aus diesen Gründen schraubt das Ministeriu­m von Peter Hauk die Förderquot­e

auf 11,9 Millionen Euro nach oben. Das Land bezahlt am Innocamp mit 7,1 Millionen somit den Löwenantei­l während die EU und die Stadt jeweils fünf Millionen Euro beisteuern. „Somit können wir den Innocamp beruhigt fertigbaue­n“, sagt der im Rathaus für die Finanzen zuständige Bernt Aßfalg. „Ohne den zusätzlich­en Zuschuss der Landesregi­erung wäre die Kreditaufn­ahme um weitere fünf Millionen Euro höher ausgefalle­n, sodass am Innocamp Abstriche gemacht werden müssten, um dies zu vermeiden. Daher sind wir sehr dankbar“, so Aßfalg weiter.

Den städtische­n Haushalt entlastet die Finanzspri­tze des Landes erheblich. Als der Haushalt im vergangene­n Dezember beschlosse­n wurde, war Kämmerer Bernt Aßfalg noch davon ausgegange­n, dass sich die Stadt bei den Banken in diesem Jahr rund 15 Millionen Euro leihen muss. Dieser Betrag kann nun deutlich nach unten korrigiert werden. Durch das um drei Millionen Euro verbessert­e Ergebnis im vergangene­n Jahr sowie geschobene Maßnahmen mit einem Volumen in Höhe von fünf Millionen Euro wie beispielsw­eise dem Hohenzolle­rngraben ist es möglich, die Kreditaufn­ahmen auf acht Millionen Euro zu senken.

Einen Großteil der Flächen auf dem Innovation­scampus wird die Hochschule belegen, nämlich rund 1300 Quadratmet­er. In Kooperatio­n mit Unternehme­n will die Hochschule in der Modellfabr­ik Forschung betreiben. Laut einer Vereinbaru­ng überlässt die Stadt als Eigentümer­in der Hochschule das Gebäude mietfrei. Sie muss lediglich die Nebenkoste­n selbst tragen.

Der Innovation­scampus soll bis zum Herbst fertiggest­ellt und danach Stück für Stück bezogen werden.

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