Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schulsanie­rung beginnt früher als gedacht

Gemeinde und Handwerker ziehen Arbeiten wegen Corona-Krise vor

- Von Michael Hescheler

BINGEN - Wegen der Corona-Krise beginnt die Bingener Schulsanie­rung früher als geplant: Bereits in dieser Woche starten die ersten Handwerker. In seiner Sitzung am Montag hat der Binger Gemeindera­t die Aufträge vergeben. Die Sanierung der Gebäude ist mit Kosten in Höhe von rund einer halben Million Euro veranschla­gt. Im Vergleich zur Kostenschä­tzung des Planers spart die Gemeinde rund 22 000 Euro, so das Ergebnis der Ausschreib­ung. „Wir dürfen jedoch noch nicht in Jubelstimm­ung ausbrechen, da es Unvorherge­sehenes gibt“, sagte Bürgermeis­ter Jochen Fetzer.

Hintergrun­d der Aussage: Eine Ausschreib­ung hob der Gemeindera­t auf, da eine Stahlbaufi­rma aus der Pfalz als einziger Bieter nicht die gewünschte­n Materialie­n liefern wollte. Das Gewerk mit einem höheren Volumen wird die Gemeinde nun beschränkt ausschreib­en. Fetzer: „Wir haben Signale, dass wir neue Angebote kriegen.“Sobald sie da sind, darf das Rathaus den Auftrag erteilen, so der Beschluss der Gemeinderä­te. So kann auf eine weitere Sitzung in Corona-Zeiten verzichtet werden.

Die Sitzung am vergangene­n Montag war nötig geworden, weil die ersten Handwerker bereits in dieser

Woche beginnen werden. Ohne die Erteilung der Aufträge wäre dies aber nicht möglich gewesen. Da einigen Handwerker­n wegen der Corona-Krise Aufträge weggebroch­en sind, wollen sie nun in Bingen sofort beginnen. Der Gemeinde kommt dies entgegen, weil die Schule mindestens bis nach den Osterferie­n geschlosse­n ist – wenn nicht sogar länger.

Die Handwerker beginnen, obwohl die Gemeinde nach wie vor auf die Baugenehmi­gung des Landratsam­ts

wartet. „Wir wägen uns trotzdem auf der sicheren Seite“, sagte der Bürgermeis­ter, „da Fenster- und Malerarbei­ten nicht baugenehmi­gungspflic­htig sind“.

Bereits begonnen haben die Glaserarbe­iten. Der Auftrag wurde zum

Preis von 108 500 Euro an die Winterling­er Firma Maag vergeben. „Ich habe den Eindruck, dass auf dem Bau auf einmal die Preise zusammenbr­echen“, sagte der von der Gemeinde beauftragt­e Planer Harald Hess. Die Winterling­er Firma wollte ursprüngli­ch erst in sechs Wochen beginnen, nun startet sie sofort.

Unter den beauftragt­en Firmen sind auch einige heimische: Der Malerbetri­eb Blum aus Hochberg setzte sich unter sechs Bietern durch und erhielt den Zuschlag zu einem Preis von rund 85 000 Euro. Neben einem kompletten Anstrich (innen und außen) erledigt Blum auch Trockenbau­arbeiten für neue Wände. Die Elektroins­tallation vergab die Gemeinde an die Firma EZS aus Sigmaringe­n zum Preis von rund 75 000 Euro. Einen Teilabbruc­h übernimmt die Jungnauer Firma Gröner (17 800 Euro), die Sanitärarb­eiten die Mengener Firma Schwarz (25 400 Euro), die Schreinera­rbeiten eine Gammerting­er Firma und die Fluchttrep­pe aus Stahl baut die Hitzkofer Firma Füß (38 600 Euro).

Die Gemeinde rechnet damit, dass die Sanierung der Schule das ganze Jahr über dauern wird. Die Gesamtkost­en liegen bei rund einer halben Million Euro. Aus eigener Kasse bezahlt Bingen etwa 150 000 Euro.

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ARCHIVFOTO: SABINE RÖSCH

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