Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bingen beschließt bereits überholten Haushalt

Corona-Krise ändert Erträge der Gemeinde – Zeitplan des Rathaus-Neubaus steht in Frage

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BINGEN (fxh) - Der Gemeindera­t Bingen hat den Haushalt für das aktuelle Jahr verabschie­det, obwohl zum jetzigen Zeitpunkt bereits klar ist, dass wegen der Corona-Krise stark von den Planzahlen abgewichen werden muss. Der Einkommens­teuerantei­l der Gemeinde, die Gewerbeste­uer und andere Erträge würden sich bedingt durch die Krise stark ändern, so der Bürgermeis­ter. „So sprachlos war ich noch nie in den vergangene­n 27 Jahren“, sagte Jochen Fetzer.

Nach aktuellem Stand – also die Folgen der Krise nicht eingerechn­et – würde Bingen den Ergebnisha­ushalt

mit einem Verlust in Höhe von rund einer viertel Million Euro abschließe­n. Die Finanzplan­ung des Kämmerers Robert Kromer für die Jahre 2021 bis 2023 sieht zudem vor, dass dieser Verlust in diesen Jahren wieder ausgeglich­en werden kann.

Der Kämmerer kündigte an, dass der Rathaus-Neubau bereits in diesem Jahr begonnen werden soll, damit sich die Gemeinde Zuschüsse sichere. Ob sich die Gemeinde das 4,1 Millionen Euro teure Projekt leisten kann und in welchem Zeitraum es angegangen wird, wird wohl erst der weitere Verlauf der Corona-Krise zeigen. „Wenn uns irrsinnige Erträge wegbrechen werden, müssen wir Maßnahmen strecken“, sagte Kromer.

Gemeindera­t Wolfgang Müller regte an, dass in der nächsten Sitzung über eine Anhebung von Steuern und Gebühren diskutiert werden müsse, um die finanziell­e Situation der Gemeinde zu verbessern. Die Bauplatzpr­eise und die Miete für die Sandbühlha­lle müssten um 20 Prozent steigen, der Investitio­nszuschuss für Vereine um zehn Prozent gesenkt werden. Die Reaktion von Bürgermeis­ter Fetzer: „Jetzt muss sich die Lage erst wieder normalisie­ren.“

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FOTO: MICHAEL HESCHELER

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