Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hundebesit­zer stehen füreinande­r ein

Ravensburg­erin gründet eine Gassi-Hilfe-Gruppe für Menschen in Corona-Quarantäne

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SIGMARINGE­N/RAVENSBURG (bö) Wer in Corona-Quarantäne kommt, muss mehrere Wochen zu Hause bleiben. Der vierbeinig­e Freund des Menschen muss aber trotzdem Gassi. „Was jetzt?“, fragen sich viele Hundebesit­zer.

Hilfe gibt es im Internet: Die Ravensburg­erin Marina Iannuzzi hat die Gruppe DOGS Corona-Quarantäne Gassihilfe Ravensburg/Sig gegründet. „Eine Bekannte aus dem Raum Sigmaringe­n hat mich auf das Problem angesproch­en, sich aber nicht zugetraut, die Gruppe alleine zu managen“, sagt Iannuzzi. Sie habe die Idee dann schnell in die Tat umgesetzt und ist seither dort Administra­torin.

Im Privatlebe­n ist die 35-jährige dreifache Mutter und stolze Besitzerin eines 18 Wochen alten Chihuahua-Welpen. „Für mich wäre eine Quarantäne dank unseres Gartens kein Problem“, sagt sie, „ich möchte aber anderen trotzdem gerne helfen.“

In der Facebook-Gruppe tummeln sich bisher überwiegen­d Hundebesit­zer, die ebenfalls bereit sind, anderen in Not zu helfen. Damit sich beim Hundeausta­usch niemand ansteckt, sollen die freiwillig­en Ausführer bei der Übergabe an der Leine Einmal-Handschuhe tragen. „Eine Leine zu desinfizie­ren ist ja eher schwierig“, erklärt Iannuzzi. Eine Übergabe ohne Leine komme nur in Frage, „wenn der Hund wirklich sehr entspannt ist“. Die Helfer übernähmen oftmals auch Einkäufe für die Quarantäne-Patienten, sag Iannuzzi. Sie selbst arbeitet für die Horgenzell­er Firma DiMa, die Haushaltsh­ilfe vor allem für Senioren anbietet. „Deshalb kenne ich mich auch ganz gut mit Hygiene aus“, sagt die 35-Jährige. Allen können die Hundefreun­de aber nicht zuhause helfen, weshalb sie auf die Lieferange­bote von Nahversorg­ern und Kirchen hinweist.

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FOTO: MARINA IANNUZZI

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