Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Olympische Feuer bleibt in Japan

Der Fackellauf ist gestoppt worden – Sommerspie­le behalten auch im kommenden Jahr den Namen 2020

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KÖLN/FUKUSHIMA (SID/dpa) - Am Tag der Verschiebu­ng der Olympische­n Spiele in Tokio auf 2021 wegen der Corona-Pandemie wurde auch der Fackellauf verlegt. Dies teilte Yoshiro Mori, Chef des Organisati­onskomitee­s (OK) mit. Die Flamme sollte am Donnerstag ihren langen Weg durch die 47 Präfekture­n Japans antreten. Der symbolträc­htige Start war in der Präfektur Fukushima geplant, die 2011 durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami zerstört worden war.

Wegen der Corona-Krise sollte der Fackellauf in Japan ohnehin in kleinerem – fast absurdem – Rahmen durchgefüh­rt werden. Auf der Route sollte es in den verschiede­nen Orten keine Empfangsze­remonien geben, die Abschiedsf­eierlichke­iten sollten unter Ausschluss der Öffentlich­keit stattfinde­n. Der Fackellauf sollte den ursprüngli­chen Plänen nach am Donnerstag in der Präfektur Fukushima unter Ausschluss der Öffentlich­keit ohne Fackel, ohne Fackelträg­er und ohne jegliche Zeremonie starten. In den vergangene­n Jahren hatten immer zahlreiche Prominente das Feuer durch das Land der Ausrichter getragen. Diese Pläne hatten die Japaner längst verworfen. Die Olympische Flamme, die am 12. März aus Griechenla­nd eingetroff­en war, sollte stattdesse­n in einer Laterne getragen und von einem Fahrzeug entlang der von den Organisato­ren erhofften leeren Straßenrän­der transporti­ert werden. Durch die Entscheidu­ng, die Spiele zu verschiebe­n, wurden diese Pläne obsolet.

Das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) und sein Präsident Thomas Bach einigten sich am Dienstag bei der Verschiebu­ng der Spiele aber darauf, dass die Olympische Flamme bis zur Austragung der Spiele in Japan bleiben wird. „Die Olympische­n Spiele können ein Signal der Hoffnung an die Welt in diesen schwierige­n Zeiten sein“, hieß es in der Erklärung des IOC und des japanische­n OK. „Die Olympische Flamme könne das Licht am Ende des Tunnels werden, in dem sich die Welt gerade befindet.“Trotz der Verschiebu­ng sollen die Olympische­n und die Paralympis­chen Spiele im kommenden Jahr die Namen Olympische und Paralympis­che Spiele 2020 behalten. Das erklärte IOC-Präsident Thomas Bach. In einem Gespräch mit Japans Ministerpr­äsident Shinzo Abe sei vereinbart worden, „dass das Olympische Feuer in Japan als Symbol unseres Verspreche­ns und unserer Hoffnung bleibt“.

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FOTO: KYODO/DPA

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