Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
SZ-Leser verbessern Unterrichtsbedingungen in Uganda
Mit den Spenden aus der SZ-Weihnachtsaktion kann in Katende am Werkstattgebäude der Schule gebaut werden
MENGEN - Die gute Nachricht von der Spendenbereitschaft der Leser der „Schwäbischen Zeitung“hat der Mengener Edwin Lerch mit nach Uganda genommen. Der Weltkreis der katholischen Liebfrauengemeinde unterstützt in Katende das St. Anthony Technical and Business Institute, an den aktuell 125 junge Menschen einen Ausbildungsberuf erlernen. Bei der SZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“sind so viele Spenden zusammengekommen, dass der Weltkreis diesmal 3600 Euro erhält, die er für Investitionen in Katende verwenden kann. Die Summe wird in den nächsten Bauabschnitt des neuen Werkstattgebäudes fließen.
Nach einem Besuch im Jahr 2018 ist dies die zweite Reise von Lerch nach Katende gewesen. Vor Ort hat er Pfarrer Arthur Richard Muwonge kennengelernt, der erst seit Kurzem Ansprechpartner für das Spendenprojekt aufseiten der Kirche in Katende ist. „Sinnvoll wäre, wenn sich die Gemeinde vor Ort entscheiden könnte, die Unterstützung der Schule als Misereor-Projekt anzumelden“, hatte Pfarrer Stefan Einsiedler Lerch mit auf den Weg gegeben. Sei das Projekt registriert, könnten nicht nur die Sternsinger in Mengen ihre Sammlungen diesem Zweck widmen, sondern Interessierte in ganz Deutschland die Schule unterstützen. „Das eröffnet Chancen auf höhere Spenden und eine schnellere Umsetzung der dringend notwendigen Maßnahmen“, so Einsiedler. Gleichzeitig müsse natürlich die Arbeit vor Ort sehr transparent dokumentiert werden. „Aber das erwarten wir ja auch jetzt schon von der Schule und der Gemeinde.“
Vom Schulleiter hat Edwin Lerch außerdem einen Überblick über die Situation in der Schule bekommen. Er wollte sich mit eigenen Augen überzeugen, wie die Schüler, die Automechaniker, Friseure, Schreiner oder Näher werden wollen, die Werkzeuge und Materialien verwenden, die über eine „Tool-Liste“und Spenden aus Mengen finanziert worden sind. Vor einem Jahr sind die Spenden der SZWeihnachtsaktion in den Bau neuer Toiletten geflossen. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Biogasanlage entstehen, über deren aktuellen Stand sich Lerch vor Ort informieren wollte.
„Wichtig ist, dass wir den nächsten Bauabschnitt des halbfertigen Werkstattgebäudes planen können“, sagt Alfons Rapp. Auch hier hat sich Lerch überzeugt, in welchem Zustand sich der Bau zurzeit befindet. Am liebsten unter möglichst großer Einbeziehung der Berufsschüler wird der nächste Schritt wohl der Bodenbelag des Gebäudes sein. „Diejenigen, die Maurer werden, können da unter Anleitung ihre Eigenleistungen einbringen“, findet Michael Femmer. Das Gebäude ist deshalb so wichtig, weil Unterricht in der Regenzeit oft ausfallen muss, da es nicht genug Räume gibt. „Außerdem sollten die wertvolleren Maschinen und Werkzeuge eingeschlossen werden, damit sie nicht abhanden kommen“, so Rapp.
In Katende hat Edwin Lerch auch Emmanuel Treiber getroffen, der gerade einen Freiwilligendienst absolviert und Anregungen zu Verbesserungen auf dem Schulgelände geben kann. Jetzt, nach Lerchs Rückkehr und wenn eine Zusammenkunft wieder möglich ist, wollen die Mitglieder des Weltkreises ihr weiteres Vorgehen besprechen.