Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Pfullendorf verschiebt Feierlichkeiten zum Jubiläum
Corona-Krise zwingt die Stadt zu handeln – Neuer Termin ist schon gefunden
PFULLENDORF (sz/hel) - Seit Mittwochmorgen ist es offiziell: Die Stadt Pfullendorf verschiebt die Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum „800 Jahre Stadt Pfullendorf“– ein Ausweichtermin für das Jubiläumswochenende ist aber schon gefunden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt, die auf 800 Jahre bewegte Stadtgeschichte zurückblickt. Denn mit der Erhebung zur Stadt im Jahr 1220 hat Friedrich II. den Grundstein für die Entwicklung von Pfullendorf gelegt. Aus diesem Grund, heißt es in dem Schreiben weiter, wurde bereits seit mehr als einem Jahr an einem umfangreichen und abwechslungsreichen Jubiläumsprogramm, verteilt auf das gesamte Jahr 2020, gearbeitet. Höhepunkt des Jubiläumsjahres sollte ein großes Jubiläumswochenende vom 19. bis 21. Juni werden.
Die aktuellen Entwicklungen rund um das neuartige Coronavirus und die Verhinderung der weiteren Ausbreitung, erschweren die anstehenden und weitergehenden Planungen für das Jubiläumsjahr. Aufgrund der derzeit gültigen Verordnung der Landesregierung dürfen keine Veranstaltungen durchgeführt werden. Wie lange dieser Zustand so Bestand haben wird, kann derzeit von der Stadt Pfullendorf nicht abgesehen werden. Verlässliche Planungen sind derzeit nicht möglich. Eine kurzfristige Absage der geplanten städtischen Jubiläumsveranstaltungen, insbesondere vom geplanten Festwochenende im Juni, ist aus Rücksicht auf alle beteiligten Akteure wie Vereine, Helfer, Künstler und auch den Bürgern nicht fair. Die Stadt Pfullendorf will allen Beteiligten Planungssicherheit geben. Darüber hinaus wäre das sture Festhalten an den geplanten Veranstaltungen in der aktuellen Lage und Situation nicht das richtige Signal, heißt es von der Stadtverwaltung. Alle von der Stadt Pfullendorf als Veranstalter, im
Rahmen des Stadtjubiläums geplanten Veranstaltungen im Jahr 2020, werden daher nicht stattfinden.
Wie André Heygster, Kulturbeauftragter der Stadt, gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“erklärt, komme nun viel Arbeit auf ihn zu. „Ich bin zur Zeit im Kontakt mit den Künstlern, die hätten auftreten sollen. Das heißt, ich muss ihnen nun für dieses Jahr absagen, mit ihnen den neuen Termin besprechen und notfalls nach einem Ersatz suchen“, erklärt Heygster, der sich nun auch die Verschiebung von „Feuer im Gemäuer“kümmern müsse. „Dafür war geplant, dass an 14 unterschiedlichen Orten in der Stadt Straßen- und Flammenkünstler auftreten“, sagt der Kulturbeauftragte. Auf dem Programm für das Jubiläumswochenende standen zudem Auftritte von lokalen Bands sowie die Aufführung eines Straßentheaters. „Kein Mensch weiß, ob sich die Lage bis zum 19. Juni wieder beruhigt“, sagt Heygster und ergänzt: „Da ist eine frühzeitige Absage natürlich notwendig. Wenn wir das kurz vor dem Fest gemacht hätten, wäre das Chaos riesig.“
Die Stadt Pfullendorf teilt in dem Schreiben am Mittwoch zudem mit, dass sie „ihren Geburtstag“trotzdem gebührend feiern möchte und sich daher dazu entschlossen hat, sagt André Heygster, Kulturbeauftragter von Pfullendorf. im kommenden Jahr von den abgesagten Veranstaltungen so viele wie möglich nachzuholen oder gegebenenfalls auch andere Events durchzuführen. Die Zeit bis zum kommenden Jahr wird dazu verwendet werden, um für 2021 ein tolles und ansprechendes Programm auf die Beine zu stellen. Ganz besonders erfreulich ist laut der Mitteilung, dass für das Jubiläumswochenende in der Innenstadt bereits ein neuer Termin gefunden werden konnte: Das große Festwochenende soll von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. Juni 2021, stattfinden.
„Wenn wir das kurz vor dem Fest gemacht hätten, wäre das Chaos riesig“,