Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Waldseer Lauffieber will Virus trotzen
Zweimal in der Woche wird individuell trainiert
BAD WALDSEE (sz) - Den gesamten Winter über haben sich die Aktiven des Bad Waldseer Lauffiebers auf die ab dem Frühjahr angebotenen Laufevents vorbereitet. Doch wolle man sich auch von einer Pandemie nicht stoppen lassen, erklären die Laufbegeisterten in einer Pressemitteilung.
Sie seien alle motiviert und hätten auch bei Regen, dem selten aufliegenden Schnee oder bei Lustlosigkeit die Laufschuhe geschnürt, um zum Beginn der Laufsaison fit zu sein. Doch nun fallen wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus alle Läufe auf unabsehbare Zeit aus.
Eine Rundmail von Richy Köberle, dem Trainer der Waldseer Läufer, an sämtliche Mitglieder traf nun auf eine tolle Resonanz. Alle seien von seinem Vorschlag, ein individuelles, virtuelles Training zu absolvieren, begeistert gewesen. Und so nahmen am ersten virtuellen Mittwochstraining, jeder für sich, insgesamt 29 Personen teil und damit gleich viele wie im normalen gemeinsamen Training auch. Köberle koordiniert das Vorhaben und gibt einen bestimmten Trainingsplan vor. Jeder meldet sein Ergebnis. Somit sei es möglich, die Teilnehmerliste auch in der Krise fortzuführen. Auch der ansonsten nur von zehn bis 15 Personen absolvierte Sonntagmorgenlauf fand eine ungeahnte Resonanz, heißt es in der Mitteilung weiter. Trotz eisigem Ostwind beteiligten sich 34 Läufer an diesem ersten virtuellen Event. Die im Schnitt 15,6 Kilometer, die jeder an Köberle meldete, bedeuteten eine Gesamtstrecke von Bad Waldsee bis Köln, also 530 Kilometer. Beim Sonntagmorgenlauf komme es nicht auf die Zeit an. Vielmehr trainiere man ganz entspannt das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und stärke dadurch das eigene Immunsystem. Nun will man jeden Mittwoch und am Sonntag individuell laufen, bis wieder „normale“Zeiten anbrechen.