Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hohenzollern waschen Hände
Was hat das Hohenzollernlied mit dem in Corona-Zeiten überlebensnotwendigen Händewaschen zu tun? Einiges, lernen wir dieser Tage über das soziale Netzwerk Facebook. Der Öffentlichkeitsarbeiter und hohenzollerische Geschichtsfreund Thomas Jauch verschickte diese Woche eine Facebook-Nachricht, die einem ein Lächeln ins Gesicht zauberte, was derzeit ja nicht schaden kann. Genauer gesagt: Jauch verschickte die Nachricht im Auftrag des für den Fürsten arbeitenden Helmut Eisler. Aber worum geht’s?
Die Hohenzollernfreunde raten allen Händewaschenden: Sie sollten dabei das Hohenzollernlied trällern. Wer gemütlich singt, braucht pro Strophe 45 Sekunden – und die Hände sind nach dieser inbrünstigen Waschung garantiert virusfrei.
Damit nix schiefgeht, wurde sogar eine Gebrauchsanweisung erstellt: Nass machen und „Nicht weit von Württemberg und Baden“singen, rundum einseifen „Da ragt ein Berg so hoch erhaben, den man den Hohenzoller heißt“singen, sorgfältig abtrocknen, „wo unverzagt die Eintracht ruht“singen. Fertig. Zur Nachahmung empfohlen. Wer beim Text unsicher ist, was etlichen Hohenzollern so ergeht, der kann seine Wissenlücken nun fix auffrischen.
Was wir in diesen aufreibenden Zeiten fast vergessen: In der Fastenzeit werden ja landauf, landab Starkbierfeste gefeiert. Werden? Wurden! Deshalb eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Ein gewisser Jens Spahn trat vor einem Jahr in Laiz auf. „Dass wir heute von Helsinki nach Barcelona reisen können, ohne einmal den Ausweis zu zeigen, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Spahn und nahm einen Schluck Starkbier.
Wie sich die Zeiten innerhalb so kurzer Zeit doch radikal ändern können.