Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ab jetzt wird daheim gevespert
Blutspende in Krauchenwies fällt aus – Dennoch gibt es dank bestimmter Vorkehrungen weiterhin Spenden
KRAUCHENWIES - Im Alltag gibt es regelmäßig Blutspenden in diversen Ortschaften des Kreises. Die Zahl der Spender lässt allerdings an manchen Terminen zu wünschen übrig. Die Corona-Pandemie hat das ein wenig gedreht: Spenden gibt es aktuell wegen der hohen Solidarität fast mehr als genug – Blut ist nämlich nur begrenzt haltbar – allerdings stehen weniger Termine zur Verfügung, sagt Eberhard Weck, Sprecher des DRK-Blutspendediensts. Wichtig sei es, dass die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden können. Weil das in in der Waldhornhalle in Krauchenwies offenbar nicht gesichert ist, fällt die Blutspende, die am Montag hätte stattfinden sollen, aus.
Wichtig ist laut Weck in erster Linie Platz. Die Betten müssten einen gewissen Abstand zueinander haben. Doch das ist nicht das einzige, worauf es ankommt. Das Problem liege auch in der Menschenkette, sagt der Sprecher: „Wer normalerweise Blutspenden geht, passiert die Anmeldung, bekommt Blutdruck und Temperatur gemessen, spricht danach mit dem Arzt und erst im Anschluss geht es los. Bis dahin hatte der Spender sehr viele Kontakte.“Deshalb wird seit Neuestem schon vor dem Betreten des Gebäudes eingehakt. Wer Blut spenden möchte, wird an der Tür von einem Mitarbeiter des Blutspendedients gefragt, ober sich fit und gesund fühlt. „Ist das nicht der Fall, darf er sofort wieder umdrehen“, so Weck.
Auch nach der Reise in Risikogebiete wird gefragt. „Anfangs wurden wir belächelt, gerade als es um eine Reise nach China ging. Da haben viele gesagt, dass sie da noch nie waren und auch nicht hinwollen. Aber je näher die Krankheit kam, desto nötiger waren diese Fragen“, sagt Weck. Zuguter Letzt erkundigen sich die Mitarbeiter auch, ob Kontakt zu Coronapatienten oder Menschen, die auf einen Test warten, besteht. Je nach Antwort dürfen die potenziellen Spender gar nicht erst in die Räume. Dasselbe gilt für diejenigen, die beim Fiebermessen eine erhöhte Temperatur haben. Um hier längere Schlangen zu vermeiden, sind Blutspender an den meisten Orten angehalten, sich für die Spende online einen Termin zu sichern.
Ist alles in Ordnung, fängt laut Weck das reguläre Prozedere an und die Spende kann beginnen. Ganz normal läuft das Blutlassen dann aber auch nicht; der Imbiss im Anschluss fällt aus, stattdessen gibt es ein Care-Paket. Damit der Kreislauf nicht absackt, bekommen die Spender abgepackte Trinkpäckchen und müssen länger liegen. Durch den
Wegfall des Imbiss sei insgesamt weniger Personal nötig, was auch zum Schutz der Mitarbeiter beiträgt. Außerdem seien vor allem jüngere Ehrenamtliche gefragt.
Obwohl sich Weck überrascht zeigt, dass so viele Menschen in den vergangenen Wochen trotz Pandemie zum Spenden kamen, gibt er sich vorsichtig: „Die Herausforderung ist, die Motivation der Menschen, Blut zu spenden, hoch zu halten.“Das Gute: Weck geht davon aus, dass in nächster Zeit etwa 25 Prozent weniger Spenden benötigt würden, denn Unfälle gebe es aktuell nur wenige und auch nicht drängende Operationen fallen vorerst weg.
Damit die Infrastruktur und der Schutz der Spender erhalten bleibt, werden momentan Mittelzentren zur Blutspende eingerichtet, sagt Weck: „Dort kann man die Liegen auch mal eine Woche stehen lassen und braucht nicht immer auf- und abbauen.“Kleinere Spendeorte sollen aber nach Möglichkeit ebenfalls aufrecht erhalten werden. Dass es Blutspenden in der Region weiterhin geben wird, zeigt zum Beispiel der Termin am Montag in Wald. Ob und wann es weitere Termine geben wird, ist aber unklar und werde erst eine Woche vorher bekannt gegeben. Doch Weck betont: „Wir wollen diese Termine aufrecht erhalten, solange es uns möglich ist.“
nächste Blutspendetermin
Der in der Region, der stattfindet, ist am Montag, 30. März, in der ZehnDörfer-Halle in und zwar von 15 bis 19.30 Uhr. Wer da Blut spenden möchte, muss online einen Termin vereinbaren unter www.bawuehe.bsd-trs.de/reservierungen/wald
Wald,