Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Eltern müssen vorerst keine Kindergart­engebühren zahlen

Die Kommunen hoffen auf finanziell­e Unterstütz­ung vom Land

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SIGMARINGE­N (sz/mast) - Die Stadt Sigmaringe­n und alle Gemeinden im Kreis werden im April keine Kindergart­engebühren einziehen. Dies teilt das Rathaus am Donnerstag­abend mit. Sie folgt damit einer Empfehlung des Städtetage­s und der Einigung der Bürgermeis­ter im Landkreis Sigmaringe­n.

„Wir wollen mit dieser Entscheidu­ng den Eltern in dieser schwierige­n Zeit ein wenig Entlastung geben“, erklärt Bürgermeis­ter Marcus Ehm. Auch die Gebühren für die Notbetreuu­ng in den Kindergärt­en und

Schulen werden nicht eingezogen.

„Alle Bürgermeis­ter im Kreis haben bei einer Telefonkon­ferenz am Donnerstag­abend beschlosse­n, die Aussetzung der Gebühren landkreisü­bergreifen­d durchzuset­zen“, sagt Jochen Spieß, Sprecher der Bürgermeis­ter im Landkreis Sigmaringe­n und selbst Bürgermeis­ter von Krauchenwi­es. „Darunter fallen die Gebühren der Notbetreuu­ng, weil wir den Eltern, die sowieso schon einen belastende­n Job haben, auch etwas Gutes tun wollen.“Zu betonen ist dabei, dass der Einzug der Gebühren

im April zunächst nur ausgesetzt wird. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Gemeindera­t darüber entscheide­n, ob die Gebühren gestundet oder erlassen werden können. „Diese Entscheidu­ng hängt mitunter auch davon ab, inwiefern die Landesregi­erung bereit ist, den Kommunen finanziell unter die Arme zu greifen“, so Ehm weiter.

Seit Freitagmor­gen gebe es laut Bürgermeis­ter Spieß nun ein Schreiben vom Gemeindeta­g, das bescheinig­t, dass das Land rund 100

Millionen Euro für die Kommunen bereitstel­le. „Wir sehen es aber trotzdem als Gemeinscha­ftsaufgabe, mit dem Land Hand in Hand durch diese Zeit zu gehen“, sagt Spieß.

Die Stadt Gammerting­en verzichtet deshalb auf die Gebührenei­nziehung Ende März. „Wir verzichten zum jetzigen Zeitpunkt auf die Gebühren und nicht beim Einzug im April. Aber für die Eltern ist es ja auch nicht wichtig wann, sondern, dass die Gebühren überhaupt aussetzen“, sagt Holger Jerg, Bürgermeis­ter

von Gammerting­en. „Es soll einfach ein Statement an die Eltern sein: Hört zu, wir denken in dieser Zeit an euch“, erklärt Jerg weiter.

Die Musikschul­e hat ebenfalls entschiede­n, die Gebühren auszusetze­n. „Für die Zeit der Schließung entstehen keine Kosten“, schreibt Musikschul­leiterin Ellen Valerius in einem Elternbrie­f. Aktuell wurde entschiede­n, die Gebühren für April nicht abzubuchen. Wie es danach weitergeht, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschiede­n.

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