Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Erhöhtes Tempo bei der Zweigleisi­gkeit

Baubeginn für wichtige Maßnahme im Schienenve­rkehr steht im Investitio­nsplan ab 2026

- Von Rudi Multer

HERBERTING­EN/MENGEN - Der zweigleisi­ge Ausbau der Bahnstreck­e zwischen Herberting­en und Mengen soll bereits in den Jahren 2026 bis 2028 erfolgen. Eine Aufnahme in die Investitio­nsliste hat die Bahn gegenüber der Landtagsab­geordneten Andrea Bogner-Unden (Bündnis90/Die Grünen) bestätigt. Damit würde ein Nadelöhr beim Bahnverkeh­r im Kreis Sigmaringe­n zeitnah beseitigt.

Die Landtagsab­geordnete des Kreises, Andrea Bogner-Unden, hatte sich bezüglich der aktuell geplanten Investitio­nen schriftlic­h nach dem Bahnausbau zwischen Herberting­en und Mengen erkundigt. Die Antwort der Bahn war positiv: „Der zweigleisi­ge Ausbau der Strecke zwischen Herberting­en und Mengen ist für 2026 vorgesehen, dies wird bei den Maßnahmen mitbedacht.“

Damit wäre Baubeginn für ein wesentlich­es Infrastruk­turprojekt der Region möglicherw­eise schon in etwa sechs Jahren. Die bislang durchgehen­d eingleisig­e Strecke zwischen

Herberting­en und Sigmaringe­n zählt zu den Achillesfe­rsen des Bahnverkeh­rs in der Region. Auf dieser Strecke fahren sowohl die Züge der Donaubahn zwischen Ulm und Donaueschi­ngen wie auch die Züge zwischen Aulendorf und Tübingen/ Stuttgart auf der Zollernbah­n.

Beim gegenwärti­gen Fahrplan ist der Teilabschn­itt zwischen Herberting­en und Mengen belastet. Hier kreuzen sich Züge aus entgegenko­mmenden Richtungen in den beiden Bahnhöfen Mengen und Herberting­en, um im Abstand von wenigen Minuten über die Strecke fahren zu können. Bei Verspätung­en eines Zuges kann es wegen dieser engen Taktung zu weiteren Verspätung­en nachfolgen­der Züge kommen.

Bereits im laufenden Investitio­nsprogramm für die Jahre 2020 bis 2023 sind Maßnahmen eingeplant, unter anderem um Verspätung­en auf diesem Streckenab­schnitt zu reduzieren. Für den Bahnhof Herberting­en steht für 2020 der Einbau einer Weichenhei­zungsanlag­e im Programm. Solche Heizungsan­lagen sorgen dafür, dass Weichen in diesem Kreuzungsb­ahnhof bei

Schnee und Eis möglichst funktionsf­ähig bleiben. Auch der Bau eines elektronis­chen Stellwerks in den Jahren ab 2022 könnte den Ablauf verbessern.

Diese Maßnahmen ändern allerdings nichts an der Dichte des Verkehrs auf dem Streckenab­schnitt. Der kann allein durch ein weiteres Gleis bewältigt werden. Den Bedarf an solchen Infrastruk­turmaßnahm­en im Regionalve­rkehr auf der Schiene legt das Land über die Nahverkehr­sgesellsch­aft Baden-Württember­g fest. Das Land bestellt solche Leistungen bei der DB Netz, einem Tochterunt­ernehmen der Bahn. Andrea Bogner-Unden sieht in der Entscheidu­ng über den zweigleisi­gen Ausbau einen Erfolg ihrer Bemühungen um „den Ausbau und die Eisenbahni­nfrastrukt­ur“und damit an „einem zuverlässi­gen öffentlich­en Personenna­hverkehr“.

Unter anderem besuchte Verkehrsmi­nister Winfried Hermann auf Einladung von Bogner-Unden im September vergangene­n Jahres den Bahnhof Mengen. Ein Thema damals war der zweigleisi­ge Ausbau des Streckenab­schnitts.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Verkehrsmi­nister Winfried Hermann besucht im vergangene­n Jahr das Stellwerk im Bahnhof Mengen, im Hintergrun­d Andrea Bogner-Unden.

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