Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mountainbike-WM in Albstadt ist abgesagt
Auch die Bewerbung als Austragungsort von Weltcup-Veranstaltungen soll vorerst ruhen
ALBSTADT (sz) - Jetzt ist es offiziell: Im Juni wird keine MountainbikeWeltmeisterschaft in Albstadt stattfinden. Darauf haben sich laut Oberbürgermeister Klaus Konzelmann am Freitagvormittag die Stadt Albstadt, UCI und der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) verständigt. Einer Pressemitteilung der Stadt Albstadt vom Vortag zufolge war zwar am Donnerstag schon klar, dass die WM in Albstadt am vorgesehenen Termin im Juni wahrscheinlich nicht stattfinden würde – das letzte Wort war allerdings noch nicht gesprochen.
Hinter der möglichen Absage der WM im Juni stand immer noch ein Fragezeichen. Das kann man nun streichen, ebenso wie die WM im Juni. Ob der Termin allerdings verschoben wird, eventuell auf den Herbst oder auf nächstes Jahr oder ob die Großveranstaltung für Albstadt komplett abgesagt wird – das ist laut Oberbürgermeister Konzelmann noch völlig offen. Es bleibe dabei, dass es Mitte der kommenden Woche eine Videokonferenz zwischen den Verantwortlichen des UCI, BDR und den städtischen WMOrganisatoren geben werde, in der final entschieden werden solle, wie es mit der UCI-Mountainbike-WM weitergehen werde. Danach werde über das Ergebnis des Gesprächs informiert. Es müssten die verschiedenen Optionen geprüft werden.
Der BDR hat am Freitag vermeldet, dass in der aktuell kritischen Situation der weltweiten Verbreitung des Coronavirus mit weitreichenden Reisebeschränkungen eine Weltmeisterschaft – wie andere sportliche Großveranstaltungen weltweit – „zu diesem Termin nicht durchgeführt werden kann“. Zu welchem Zeitpunkt die Mountainbike-Weltmeisterschaft in Albstadt alternativ ausgetragen werden könnte, werde aktuell geprüft. Eine komplette Absage dieses sportlichen Highlights sei zwar nicht ausgeschlossen, solle aber vermieden werden. Auch der BDR verweist auf die Telefonkonferenz zwischen UCI, BDR und städtischen WM-Organisatoren Mitte nächster Woche. Das Thema „Absage oder nicht“beschäftigt die Albstädter Stadtverwaltung seit mittlerweile drei Wochen.
Mit dem gemeinsamen Antrag des Gemeinderats, der vergangene Woche die Stadtverwaltung fraktionsübergreifend zum Ausstieg aus der WM aufgefordert hatte, hat die WM-Absage jedoch, wie OB Konzelmann sagt, nichts zu tun. Die Albstädter Gemeinderatsfraktionen haben die Verwaltung schweren Herzens – wohlwissend, wie viel Herzblut an der WM hängt – aufgefordert, beim Radsportverband dahingehend einzuwirken, dass die Veranstaltung abgesagt wird. Es sei schließlich nicht zuletzt auch für die teilnehmenden Sportler wichtig, so früh wie möglich Klarheit zu bekommen.
Laut Gemeinderatsantrag soll die Stadt außerdem auf Bewerbungen als Austragungsort von UCI-Weltcup-Veranstaltungen für die Folgejahre
bis auf Weiteres Abstand nehmen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir während und nach der Corona-Krise sowohl unsere finanziellen als auch unsere personellen Ressourcen für eine große Anzahl anderer wichtiger Projekte und Aufgaben benötigen werden“, begründet Manuela Heider, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Gemeinderat, im Namen all ihrer Kollegen den Antrag auf Ausstieg aus der Mountainbike-WM.