Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ministerium sagt Förderung zu: Ebinger Bahnhofsareal wird zum Sanierungsgebiet
Talgangbahn nach Onstmettingen wird ebenso Thema
EBINGEN - Albstadts Baubürgermeister Udo Hollauer freut sich: Das Areal rund um den Ebinger Bahnhof wird offizielles Sanierungsgebiet. Das Land Baden-Württemberg bewilligte Maßnahmen zur Aufwertung des Bahnhofumfeldes und Verbesserung der Anbindung an die Innenstadt. 900 000 Euro werden der Kommune an Fördermitteln zur Verfügung stehen.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hat den Städten und Gemeinden im Land insgesamt rund 265 Millionen Euro für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen bewilligt. Rund 101,9 Millionen davon kommen vom Bund. Damit
werden, so informiert das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, insgesamt 396 städtebauliche Sanierungsgebiete gefördert. Albstadt gehört dazu.
Der Bereich rund um den Ebinger Bahnhof, Einmündung Bahnhofsund Poststraße ist schon seit Jahren im Fokus der Stadtverwaltung. Heruntergekommen, schmutzig und nicht wirklich einladend, bietet das Areal keinen guten ersten Eindruck für Reisende.
Daher, so informierte jüngst Albstadts Baubürgermeister Udo Hollauer, strebe man eine Sanierung des gesamten Bereichs an und habe im Oktober 2019 ein Sanierungsgebiet beantragt. Das wurde nun, sehr zur Freude des Baubürgermeisters, bewilligt. 900 000 Euro bekommt die Stadt für die Maßnahmen, die insgesamt rund zweieinhalb Milionen Euro kosten sollen.
Konkret geplant werden kann aber nur mit der standardisierten Bewertung der Talgangbahnstrecke. Und die, so Hollauer, kommt wohl nicht vor Sommer 2020. Erst dann können konkrete Planungsschritte unternommen werden, erst dann können die vorbereitenden Untersuchungen stattfinden, so Hollauer. Unterstützt werden im Rahmen des neuen Sanierungsgebietes nicht nur die kommunalen Maßnahmen, sondern auch entsprechende Maßnahmen privater Häuslesbesitzer.
Mit der standardisierten Bewertung der Talgangbahnstrecke kann der Kosten-Nutzen-Faktor einer Reaktivierung der Verbindung bis nach Onstmettingen kalkuliert werden. Erst dann, erläutert der Baubürgermeister, kann das Thema genau angegangen werden. Was passiert mit den noch nicht entwidmeten Gleisen? Wie sieht die Gesamtgestaltung konkret aus? Und: Bleibt der Bahnhof bestehen? Denn zum jetzigen Zeitpunkt steht noch nicht einmal der genaue Verlauf einer künftigen Bahnstrecke fest. Verläuft sie vor dem Bahnhofsgebäude oder, wie noch 2014 angedacht, eher weiter hinten, sodass in dem Fall wohl der gesamte Bahnhof abgerissen werden müsste?
Das Bahnhofsareal in Ebingen ist dringend sanierungsbedürftig: Taxis und Autofahrer quälen sich vor dem Gebäude über eine gepflasterte Buckelpiste, ein hoher Zaun schottet das Bahnhofsgelände von der Bahnhofsund Poststraße ab. Besonders schlimm ist die dunkle und nach Urin stinkende Unterführung vom Bahnhof zur Innenstadt.