Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kindersommer-Team stellt Planungen ein
In diesem Jahr wird es keine zentral organisierten Veranstaltungen in den Sommerferien geben
MENGEN - Die Ungewissheit, wie lange das Versammlungsverbot aufgrund der Corona-Pandemie noch andauern wird, hat das Organisationsteam des Mengener Kindersommers zu einer Entscheidung gezwungen: In diesem Jahr wird es keine Veranstaltungen geben. „Die Familien bedauern das natürlich, aber es gibt Verständnis auf allen Seiten“, sagt Annegret Hoffmann vom Kindersommerteam.
In einen normalen Jahr würden etwa jetzt die intensiveren Planungen anlaufen. „Ende März treffen wir uns normalerweise mit dem Team, blicken auf das vergangene Jahr und besprechen die aktuellen Veranstalter“, sagt Hoffmann. Da ginge es um die Bestandsaufnahme, wer wieder dabei sei und welche neue Ideen umgesetzt werden könnten. „Wir legen die Termine für die Organisation des Kindersommers bis zur Nachmeldung fest“, zählt sie auf. „Dabei sind die Ferientermine maßgeblich. Wir brauchen einen Abgabetermin für die Veranstaltungen, damit das Programmheft erstellt und von der Stadtverwaltung gedruckt werden kann.“Anfang Juli fände dann der Anmeldetag und später noch einer für die Nachmeldung statt. Die Veranstalter, zu denen Vereine, Betriebe und Einrichtungen gehören, bekommen Teilnehmerzahlen und Namenslisten ausgehändigt.
So hätte das in dieser Saison nicht ablaufen können, da ist sich Annegret Hoffmann sicher. „Wir hätten mit jedem Veranstalter über Corona reden müssen und über verschiedene Was-wäre-wenn-Szenarien“, sagt sie. Bei den 80 bis 90 Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren organisiert wurden, eine Heidenarbeit. Aber eine genaue Planung sei zum jetzigen Zeitpunkt ja sowieso gar nicht möglich. Das Team dürfe sich nicht persönlich treffen und auch Veranstalter könnten nur telefonisch oder per Mail kontaktiert werden. Fragen, die aktuell niemand beantworten könne, gebe es viele: Werden sich die Kinder überhaupt zu Veranstaltungen treffen dürfen? In welcher Gruppengröße? Lohnen sich Veranstaltungen für nur zwei bis fünf Kinder? Dürfen Senioren als Veranstalter bis dahin wieder gefahrlos mit anderen in Kontakt treten? „Und daraus ergibt sich die Grundsatzfrage: Übernehmen wir als Team den organisatorischen Aufwand und würde die Stadt Mengen auf Verdacht ein Programm mit einer Auflage von über 1000 Stück drucken lassen?“, sagt Hoffmann. So sei das Team nach Beratung mit der Vorsitzenden des Teams Martina Pociecha und Nicolai Hepp von der Stadtverwaltung zu dem Schluss gekommen, dass der Kindersommer in diesem Jahr pausieren wird.
Kurzfristig noch ein abgespecktes Programm auf die Beine zu stellen, hält Hoffmann für eher unrealistisch. „Da wir noch sehr viel Handarbeit in die Organisation stecken, ist der zeitliche Faktor sehr wichtig und macht eine kurzfristige Lösung schwierig“, sagt sie. Allerdings könnten – eine Aufhebung der Reglementierungen von Seiten des Staates vorausgesetzt – engagierte Veranstalter über das Amtsblatt und die Tageszeitung einfach selbst für Projekte werben und per Anruf oder Mail Anmeldungen persönlich entgegennehmen. „Das wäre dann ein Kindersommer ohne Organisation und Betreuung durch unser Team“, sagt sie.