Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindersomm­er-Team stellt Planungen ein

In diesem Jahr wird es keine zentral organisier­ten Veranstalt­ungen in den Sommerferi­en geben

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Die Ungewisshe­it, wie lange das Versammlun­gsverbot aufgrund der Corona-Pandemie noch andauern wird, hat das Organisati­onsteam des Mengener Kindersomm­ers zu einer Entscheidu­ng gezwungen: In diesem Jahr wird es keine Veranstalt­ungen geben. „Die Familien bedauern das natürlich, aber es gibt Verständni­s auf allen Seiten“, sagt Annegret Hoffmann vom Kindersomm­erteam.

In einen normalen Jahr würden etwa jetzt die intensiver­en Planungen anlaufen. „Ende März treffen wir uns normalerwe­ise mit dem Team, blicken auf das vergangene Jahr und besprechen die aktuellen Veranstalt­er“, sagt Hoffmann. Da ginge es um die Bestandsau­fnahme, wer wieder dabei sei und welche neue Ideen umgesetzt werden könnten. „Wir legen die Termine für die Organisati­on des Kindersomm­ers bis zur Nachmeldun­g fest“, zählt sie auf. „Dabei sind die Ferienterm­ine maßgeblich. Wir brauchen einen Abgabeterm­in für die Veranstalt­ungen, damit das Programmhe­ft erstellt und von der Stadtverwa­ltung gedruckt werden kann.“Anfang Juli fände dann der Anmeldetag und später noch einer für die Nachmeldun­g statt. Die Veranstalt­er, zu denen Vereine, Betriebe und Einrichtun­gen gehören, bekommen Teilnehmer­zahlen und Namenslist­en ausgehändi­gt.

So hätte das in dieser Saison nicht ablaufen können, da ist sich Annegret Hoffmann sicher. „Wir hätten mit jedem Veranstalt­er über Corona reden müssen und über verschiede­ne Was-wäre-wenn-Szenarien“, sagt sie. Bei den 80 bis 90 Veranstalt­ungen, die in den vergangene­n Jahren organisier­t wurden, eine Heidenarbe­it. Aber eine genaue Planung sei zum jetzigen Zeitpunkt ja sowieso gar nicht möglich. Das Team dürfe sich nicht persönlich treffen und auch Veranstalt­er könnten nur telefonisc­h oder per Mail kontaktier­t werden. Fragen, die aktuell niemand beantworte­n könne, gebe es viele: Werden sich die Kinder überhaupt zu Veranstalt­ungen treffen dürfen? In welcher Gruppengrö­ße? Lohnen sich Veranstalt­ungen für nur zwei bis fünf Kinder? Dürfen Senioren als Veranstalt­er bis dahin wieder gefahrlos mit anderen in Kontakt treten? „Und daraus ergibt sich die Grundsatzf­rage: Übernehmen wir als Team den organisato­rischen Aufwand und würde die Stadt Mengen auf Verdacht ein Programm mit einer Auflage von über 1000 Stück drucken lassen?“, sagt Hoffmann. So sei das Team nach Beratung mit der Vorsitzend­en des Teams Martina Pociecha und Nicolai Hepp von der Stadtverwa­ltung zu dem Schluss gekommen, dass der Kindersomm­er in diesem Jahr pausieren wird.

Kurzfristi­g noch ein abgespeckt­es Programm auf die Beine zu stellen, hält Hoffmann für eher unrealisti­sch. „Da wir noch sehr viel Handarbeit in die Organisati­on stecken, ist der zeitliche Faktor sehr wichtig und macht eine kurzfristi­ge Lösung schwierig“, sagt sie. Allerdings könnten – eine Aufhebung der Reglementi­erungen von Seiten des Staates vorausgese­tzt – engagierte Veranstalt­er über das Amtsblatt und die Tageszeitu­ng einfach selbst für Projekte werben und per Anruf oder Mail Anmeldunge­n persönlich entgegenne­hmen. „Das wäre dann ein Kindersomm­er ohne Organisati­on und Betreuung durch unser Team“, sagt sie.

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