Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Das westliche Ufer des Bodensees ist bereits gesperrt
Kommunen wollen abwarten und appellieren an die Gäste aus dem Umland
FRIEDRICHSHAFEN - Langsam wird der See geschlossen. Am westlichen Bodenseeufer entscheiden sich immer mehr Kommunen, den Zugang zum Ufer am Wochenende und zu Ostern zu schließen, in Kressbronn und Langenargen soll das weitgehend vermieden werden, es droht aber, wenn die Menschen sich nicht an die Vorgaben halten. Friedrichshafen will abwarten wie das Wochenende verläuft. Die Polizei wird vermehrt kontrollieren.
Am Freitagnachmittag hat die G Gemeinde Ludwigshafen-Bodman beschlossen, sich dem Beispiel von
Überlingen und Sipplingen anzuschließen und die Uferanlagen für das Wochenende zu sperren. „Missachtungen der Absperrungen können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. Das Polizeirevier Stockach kann an diesem Wochenende mit verstärkten Kräften die Einhaltung der Corona-Regeln überwachen“, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung.
Die Kommunen Langenargen G und Kressbronn wollen indes nicht so weit gehen und appellieren an die
Besucher des Ufers, darunter auch vor allem an die Gäste aus dem Umland und aus Ravensburg, die regelmäßig an den See kommen. Auch in der Gemeinde Immenstaad G hat man sich mit den Nachbarkommunen abgesprochen. „Wir haben uns mit den Kollegen verständigt und sind uns einig, dass wir kein Verbot im Sinne von Sperrungen wollen“, sagt Bürgermeister Johannes Henne. Er persönlich sehe in so einer Absperrung auch „nur eine Verlagerung der Problematik. Wir haben schließlich auch noch andere schöne Plätze, die nicht direkt am See sind. Die Frage ist, ob sich die Leute bei abgesperrten Bereichen dann nicht an anderer Stelle tummeln“, meint er. Bisher hätten sein Team und er den Eindruck, dass es in Immenstaad nicht so dramatisch sei und die Bürger sich an die Regeln halten. „Aber wir werden da natürlich ein Auge drauf haben. Damit es so bleibt, kontrollieren wir auch am Wochenende verstärkt“, sagt er.
Die Stadt Friedrichshafen vertritt G ebenfalls diesen Standpunkt. Eine Vollsperrung wird es in Friedrichshafen noch nicht geben, sie wird aber als Möglichkeit in Erwägung gezogen, sollten sich die Menschen nicht an die Allgemeinverfügung halten. Dort ist geregelt, dass die Gehwege genutzt werden dürfen, die Sitzbänke und die Grünflächen jedoch nicht. „Von einer möglichen Erweiterung der bestehenden Aufenthaltsverbote, bei denen das Begehen der Wege weiterhin möglich ist, möchte die Stadt jedoch noch absehen – vorausgesetzt, diese werden eingehalten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Monika Blank, Sprecherin der Stadt Friedrichshafen, weist erneut auf die städtische Allgemeinverfügung vom 18. März hin. Darin sei geregelt, dass mit Ausnahme der Wegeverbindungen ein Verbot gilt für den Aufenthalt auf dem Freizeitgelände Manzell, dem Freizeitgelände Weilermühle, im Uferpark, auf dem Ufergelände vor dem Graf-Zeppelin-Haus, auf der östlichen Uferstraße, auf dem Steg auf Höhe des Schlosses und auf dem Fildenplatz mit Musikmuschel in Fischbach. Durchlaufen geht, irgendwo hinsetzen ist verboten.
Klare Ansagen gibt es für das G Wochenende und die Feiertage von der Polizei. Sprecher Markus Sauter kündigte an, dass die Polizei verstärkt im Einsatz sei. Überwacht werden in erster Linie Ausflugsziele, nicht allein am See, sondern auch im Hinterland. Deutlich mehr Personal werde im Einsatz sein.