Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Es wird weitere Veränderungen geben“
KIRCHBIERLINGEN Unter schwierigen Voraussetzungen plant der Verbandsligist SSV EhingenSüd die neue Spielzeit, SZ-Redakteur
Andreas Wagner sprach mit Helmut Schleker, Vorsitzender Fußball des SSV Ehingen-Süd, über die bisherigen Zugänge, geplante weitere Transfers und Konsequenzen für den Verein aus der Corona-Krise.
SZ: Mit der Verpflichtung von Narciso Filho und Nico Hummel verfolgt Ehingen-Süd weiter seine Strategie, junge Spieler aus der Region zu verpflichten.
Schleker (Foto: SZ-Archiv): Das hat Priorität und ist ein ganz wichtiger Faktor, obwohl es für uns als Verbandsligist nicht ganz einfach ist. Es dürfen gern junge Spieler darunter sein, aber wir brauchen auch erfahrene wie Marco Hahn, der beim FV Illertissen Kapitän ist und eine Mannschaft führen kann. Wenn man Spieler aus der Region hat, kommen auch Zuschauer aus der Region.
Das wird bei Nico Hummel, der unweit von Kirchbierlingen groß wurde, und Narciso Filho, der in Ehingen wohnt, nicht anders sein.
Hummel kommt aus Emerkingen, spielte in der Jugend in Ulm und Heidenheim. Er ist ein sehr großes Talent, charakterlich ein super Bursche und passt zu uns. Auch sportlich. Filho ist ja bekannt hier. Wir haben ihn geholt, weil wir Bedarf auf dem Flügel haben.
Damit sind die Planungen vermutlich nicht abgeschlossen?
Nein, es geht um einen weiteren Torwart. Benjamin Gralla hat zwar um zwei Jahre verlängert, doch wegen seiner Verletzung kann man erst im nächsten Jahr wieder mit ihm rechnen. Auch Fabian Heiland fällt noch einige Zeit aus. Außerdem sind wir noch auf der Suche nach einem Offensivspieler für die Außenbahn und eventuell einem Stürmer.
Erste Abgänge sind auch bekannt?
Es wird weitere Veränderungen geben. Insgesamt vier oder fünf Spieler werden uns verlassen, vor allem weil sie bei uns nur mit wenigen Einsätzen rechnen könnten. Aber einer oder zwei werden noch dazukommen. Die Kaderstärke wird bei 20 bis 22 Spielern liegen.
Wegen der Corona-Krise ruht ja der Spielbetrieb, Einnahmen fallen weg. Und niemand kann sagen, dass die Saison fortgesetzt und nicht abgebrochen wird. Wie beeinflusst das die Planung?
Das beeinflusst sie stark. Wir gehen davon aus, dass die Sponsorenbeiträge sich verringern werden, weil viele Betriebe Probleme haben. Dementsprechend müssen auch unsere Spieler und Verantwortlichen Einbußen hinnehmen. Das wurde für die nächste Saison so gemacht. In der aktuellen Saison lief im März noch alles normal, aber für die nächsten Monate wird es, falls es tatsächlich nicht mehr weitergehen sollte, Einschnitte geben. Uns fehlen Einnahmen.
Klingt nicht danach, als ob es die Planung für die nächste Saison erleichtert?
Grundsätzlich ist es ja so, dass in der jetzigen Situation der Fußball zweitrangig ist. Es geht vornehmlich um die Gesundheit und den Schutz der älteren Mitbürger. Dennoch ist klar, dass man auch planen muss für die nächste Saison. Das Leben geht weiter, nur momentan unter sehr ungewohnten Bedingungen.
Gehen Sie davon aus, dass noch mal gespielt wird in dieser Saison?
Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Saison nicht mehr spielen werden. Aber das ist nur meine ganz persönliche Einschätzung.