Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Wir müssen da doch zusammen durchkommen“– Gutscheinaktion in Gammertingen
Rene Bogenschütz aus Gammertingen betreibt einen Foodtruck. Normalerweise grillt er für seine Kunden, nun kam ihm aber ein anderer Gedanke. SZ-Mitarbeiterin Sabine Rösch hat mit ihm darüber gesprochen.
Woher kam die Idee mit der kostenlosen Verköstigung von Mitarbeitern von systemrelevanten Einrichtungen?
Rene Bogenschütz: Not macht erfinderisch. Die ganzen Feste, Veranstaltungen, privaten Feiern oder Großveranstaltungen wie Messen, wo wir mit unserem Foodtruck als Caterer gewesen wären, wurden ja abgesagt. Mein Gefühl sagte mir sofort, dass es länger dauern wird und ich fragte mich, wie können wir helfen. Ich hätte mich auch auf die faule Haut legen können, aber wir müssen da doch zusammen durchkommen. Spontan
erklärte sich die Metzgerei Steinhart und die Bäckerei Bogenschütz bereit, Wurst und Brötchen für die Aktion zu sponsern. So konkretisierte sich die Idee und Streetfood von Grillgut by Bogenschütz entstand, das wir über Facebook beworben haben. Am ersten Samstag auf dem Norma-Parkplatz, wo wir von 11 bis 17 Uhr waren, haben wir die Mitarbeiter des DRK für ihren Einsatz in der Krise eingeladen, sich ein Menü bei uns abzuholen. Aber auch viele andere Leute kamen, um sich einen Burger oder ein Menü zu kaufen. Alle waren sehr diszipliniert und haben Abstand gehalten.
Wie kam das an?
Bogenschütz: Wirklich großartig. Die Angestellten freuten sich riesig und auch sonst waren viele
Leute da, um sich etwas nach Hause zu holen. Schon um zwei Uhr mussten wir für Nachschub sorgen. Wir haben inzwischen auch schon die Mitarbeiter der Zentralapotheke und die Mitarbeiter des Altenpflegeheims St. Elisabeth eingeladen. Außerdem haben wir zusätzlich das Angebot der telefonischen Vorbestellung erstellt für alle anderen, die sich etwas zum Essen holen möchten. Am kommenden Samstag laden wir die Mitarbeiter der Sozialstation ein.
Wer sucht die Einrichtung aus, die Essensgutscheine bekommt?
Bogenschütz: Ich habe viele Vorschläge aus der Bevölkerung und von Bekannten bekommen und suchen dann aus, wer das Dankeschön bekommen soll. Alle sind es wert, diese Anerkennung zu bekommen und wir möchten möglichst alle berücksichtigen. Deshalb führen wir die Aktion bis auf Weiteres jeden Samstag weiter.