Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Wildnis kommt in die Wohnräume

Affen, Tiger, Palmen und Farne zieren Kissen, Tischdecke­n und Dekoration­en – Dahinter steckt eine Sehnsucht nach Natur und Urlaub

- Von Simone A. Mayer

FRANKFURT (dpa) - Wonach sehnen Sie sich? Dem Wald im regnerisch­en Winter? Oder soll es doch eher das intensive Grün der Tropen sein? Der Dschungel – ob nun in Südostasie­n, im afrikanisc­hen Kongobecke­n oder in Südamerika – ist neuerdings ein beliebtes Dekoration­smotiv für das Zuhause.

„Den Affen gibt es gerade als Dekofigur, als Druckmotiv, als Kerze, als Schale“, zählt die Trendanaly­stin Gabriela Kaiser nur einige Möglichkei­ten auf. „Viele stellen sich hier eher die kindlichen Motive vor, dabei ist das ein super erwachsene­s Motiv.“Zumal gerade die Accessoire­s auf der Messe Ambiente gerne in Gold gestaltet waren – „für ein bisschen Glamourfak­tor“.

Aber als das neue Trendtier sollte man den Affen nicht bezeichnen, betont die Expertin. Dieser Dschungelt­rend ist nicht mit dem Hype um das Einhorn vor einigen Jahren vergleichb­ar, nicht mal mit den tierischen Trendmotiv­en davor und danach.

Denn mit dem Ende des Hypes um das Einhorn – soweit dieser überhaupt schon ganz vorbei ist – hat auch eine Zäsur beim Thema stattgefun­den: „Es gibt keine Trendtiere mehr“, findet Kaiser: „Das Faultier hat es probiert, das Lama hat es probiert, aber beide haben es nicht ans

Einhorn herangesch­afft. Denn das Einhorn hat uns auf eine besonders intensive Weise gepackt mit romantisch­en Wurzeln und mit Mystik.“

Kaiser führt aus: „Heute haben wir uns ein bisschen von dem Gedanken des Trendtiers verabschie­det, aktuell setzen wir eher auf Welten.“Im Winter sehe man häufig Dekoration­en aus Motiven des heimischen Waldes – und den entspreche­nden Tieren wie Hirsch, Hase und Eule. „Im Sommer sind es mehr der Dschungel und auch die Meere“, so die Trendanaly­stin.

„Daher: Der Affe ist nur eine Erweiterun­g des Dschungels, nur ein neuer Protagonis­t, der das Szenario betritt.“Einher geht der Affe daher meistens mit Tapeten, Sofakissen oder Tischdecke­n in Dschungelo­ptik, mit Palmenfigu­ren und Untersetze­rn in Blätterfor­m, mit Lampenschi­rmen voller Tiger, Tukane und Kolibris.

Warum spricht viele Menschen das gerade an – so sehr, dass die Designer auf solche Dekoration­en setzen? „Der Dschungel steht für Natürlichk­eit und Exotik“, antwortet Kaiser.

Ersteres – alles Natürliche – ist aktuell ein Bedürfnis vieler Menschen und steht als Symbol für Umwelt-, Natur- und Klimaschut­z. „Auch die Exotik spricht uns stark an. Wir verbinden mit Dschungelm­otiven fremde Länder und Urlaub“, führt Kaiser aus. „Im Prinzip kannst du dich mit solchen Motiven zu Hause in verschiede­ne Welten beamen.“

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FOTOS (3): FRANZISKA GABBERT/DPA Gerade als Tischdekor­ation bieten sich Elemente des Dschungels an, um sich für ein paar Stunden in eine andere Welt zu versetzen.
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Der Affe als Dekoration­sobjekt und Trendtier.
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Auch der Tiger hat seinen Platz in der exotischen Dekoration.

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