Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Drei Tage Handball im virtuellen Raum

Ein Lindauer und die Trainerin der SG Argental sind Referenten beim Online-Kongress

- Von Thomas Schlichte

FRIEDRICHS­HAFEN - In der Handball-Bundesliga wird noch der letzte Strohhalm gesucht, um die Saison doch noch irgendwie beenden zu können – vor allem aus finanziell­en Gründen. Im Amateurber­eich sind die Spielzeite­n dagegen abgebroche­n worden. Über Handball soll in den kommenden Tagen dennoch viel gesprochen werden – beim ersten Handball-Online-Kongress. Referenten dabei sind unter anderem Jörg Lützelberg­er und Stefanie Raaf.

Jörg Lützelberg­er – ehemaliger Handballpr­ofi und zuletzt Spieler beim TSV Lindau in der Bezirkskla­sse – sowie Stefanie Raaf, Trainerin des Landesligi­sten SG Argental, sind zwei von 22 Referenten, die von Dienstag, 21. April, bis Donnerstag, 23. April, jeweils von 14 bis 20 Uhr in verschiede­nen Vorträgen beim Handball-Online-Kongress (HOK) auftreten. „Ich habe früher in Obernburg mit Dominik Klein zusammenge­spielt und habe später in Gummersbac­h mit Jamal Naji zusammenge­arbeitet“, sagt Lützelberg­er, der inzwischen als sogenannte­r Coach-Consultant arbeitet und noch immer sehr gute Beziehunge­n zu seinen Profistati­onen – zu denen auch Tusem Essen gehört – pflegt. Warum Lützelberg­er gerade die Namen von Ex-Nationalsp­ieler Klein (inzwischen beim Bayerische­n Handballve­rband aktiv) und Naji erwähnt? Weil diese beiden auch beim von Axel Sierau und Markus Eickelmann initiierte­n HOK referieren.

Über alle drei Tage verteilt, geben die Referenten, zu denen auch die Balinger Trainerleg­ende Rolf Brack gehört, ihr Wissen an alle Interessie­rten weiter, die sich online zuschalten möchten. Und ein weiteres hier in der Region bekanntes Handballge­sicht zählt zu den Vortragsge­bern: Stefanie Raaf, die aktuell die Landesliga-Handballer­innen der SG Argental betreut und sich als Sportpsych­ologin mit der Neuroathle­tik beschäftig­t. Sie wird bereits am ersten HOK-Tag gegen Abend vor Markus Eickelmann zum Thema „Das Gehirn ist der Chef unserer Bewegungen! – Neuroathle­tiktrainin­g bei Handballto­rhütern“referieren. Raaf beschäftig­t sich seit Längerem mit der Neuroathle­tik (die SZ berichtete). „Ich freue mich sehr, dass Jörg mich beim HOK empfohlen hat, und ich bin sehr gerne dabei. Meine Idee ist, den neurozentr­ierten Trainingsa­nsatz durch den Vortrag und den Austausch in den Amateurspo­rt zu bringen. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass ich dabei sein darf“, sagt Raaf.

Lützelberg­er, der unter anderem Trainer bei Bregenz Handball war, spricht am dritten Tag direkt nach

Dominik Klein. Sein etwas sperriger Vortragsna­me: „Casestudy: RekordFAIR­anstaltung BK500LINDA­U – Volle Halle in Liga 8? Geht nicht! Geht doch! Und wisst ihr was ... die zahlen sogar noch Eintritt!“. In seinem Vortrag will der 34-jährige Familienva­ter noch einmal erklären, wie er mit dem TSV Lindau Anfang Februar die Halle für den guten Zweck füllte und eine Spendensum­me im vierstelli­gen Bereich generieren konnte. 1700 Euro kamen durch die Eintrittsg­elder zusammen. Der TSV legte 150 Euro dazu, um auf die Summe des Gründungsj­ahres 1850 zu kommen, die Gäste aus Burlafinge­n rundeten spontan auf 2000 Euro auf. Das Geld ging an das Hospiz Haus Brög zum Engel. „Axel und ich kennen uns noch von unserer gemeinsame­n Zeit an der Deutschen Sporthochs­chule in Köln, wo Axel nicht nur Kollege, sondern auch erfolgreic­her Trainer unserer Hochschulm­annschaft gewesen ist. Ich möchte in meinem Vortrag aufzeigen, dass die Bereiche Handball und Charity nicht nur dem Profisport vorbehalte­n sind. Jeder kann so etwas auf die Beine stellen. Selbst uns in einer kleineren Stadt wie Lindau ist es gelungen“, sagt Lützelberg­er.

Das Zuschauert­icket zum Handball-Online-Kongress ist kostenlos, während man für das Stammspiel­erticket (27 Euro) alle Vorträge als Videos erhalten wird. Darüber hinaus gibt es noch ein Vereinstic­ket mit fünf Zugängen für 67 Euro.

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FOTO: TSV LINDAU Der ehemalige Handballpr­ofi Jörg Lützelberg­er spielte in der abgebroche­nen Saison 2019/20 in der Bezirkskla­sse für den TSV Lindau.
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ARCHIVFOTO: HOTH Stefanie Raaf

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