Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Der BUND hätte seine Rügen früher vorbringen müssen“,

begründet das Verwaltung­sgericht sein Urteil zum 1000-Kühe-Stall in Ostrach.

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Im Normalfall sitzen die Veranstalt­ungsprofis Thomas Strobel und Tobias Bodenmülle­r bei Konzerten, Firmenfeie­rn oder sonstigen Events, kümmern sich unter anderem um Technik und Ablauf. In der Corona-Krise sind die Auftragsbü­cher leer und immer mehr digitale Alternativ­en gefragt. Um zu zeigen, welche Möglichkei­ten es gibt, haben die Altshauser einen Erklärfilm gedreht.

Die Idee hatte Strobel vor rund zwei Wochen nach einem Webinar über virtuelle Veranstalt­ungen, suchte mit Bodenmülle­r nach Lösungen und hatte dank Unterstütz­ung des herzoglich­en Hauses schon wenig später ein TV-Studio in der Galerie DX Diane des Schlosses. Dort fanden vergangene Woche die Dreharbeit­en statt. Im Studio – eingehüllt von drei schwarzen Vorhängen und einer grünen Stoffwand – steht Strobel als Moderator. Davor sitzt Bodenmülle­r mit seinem Kollegen und führt Regie, stellt die verschiede­nen Kamerapers­pektiven ein und positionie­rt Strobel mit seinem Rednerpult zwischendu­rch auch einfach mal in den Bundestag. Möglich macht das die grüne Stoffwand, auf der durch technische Mittel solche Einblendun­gen möglich sind.

„Die klassische Videokonfe­renz kennt jetzt wohl fast jeder. Technisch sind die Möglichkei­ten unerschöpf­lich. Aber den Mitarbeite­r oder Kunden emotional zu erreichen, ist eine ganz andere Herausford­erung“, sagt Strobel. Um die Aufmerksam­keit der Zuschauer zu behalten, sei es wichtig, nur kurze Vorträge mit präzisen Botschafte­n zu haben. Die Zuschauer können etwa per Livestream oder auch Videokonfe­renz teilnehmen, auch Umfragen und Abstimmung­en seien möglich. Welche Möglichkei­ten sich darüber hinaus durch das

Studio ergeben, führt Strobel in dem rund 14-minütigen Film direkt vor. Etwa können weitere Personen über einen Bildschirm in das Studio geschaltet werden. Einzeln sind aufgrund des nötigen Sicherheit­sabstandes auch Gäste möglich. So ist etwa Kommunikat­ionsexpert­in Denise Maurer als Studiogast vor Ort. In 60 Sekunden will Strobel von ihr wissen, worauf es bei digitaler Kommunikat­ion im berufliche­n Kontext ankommt. Ihre Botschaft: An den Menschen direkt wenden und nicht so sehr an ihn in seiner Rolle als Mitarbeite­r oder Kunde. So fehle derzeit etwa der Plausch auf dem Flur oder die Kaffeepaus­e. Diese seien aber etwa für Zufriedenh­eit und Zugehörigk­eitsgefühl enorm wichtig und müssten von Führungskr­äften nun zur digitalen Chefsache gemacht werden.

Maurer selbst trifft die Coronakris­e ebenfalls mit voller Wucht. Die Kommunikat­ionsexpert­in hat Vorträge und Beratungen bislang als Präsenzver­anstaltung­en gemacht. Aufgrund der Beschränku­ngen wegen des Coronaviru­s wurde auch ihr Terminkale­nder für mehrere Monate leergefegt. „Digitale Formate waren bislang nur als Spaßfaktor ein Randthema, um sich als modern und hip zu präsentier­en“, berichtet Maurer. Sie und Strobel sind zuversicht­lich, dass virtuelle Veranstalt­ungen noch eine ganze Weile eine Alternativ­e sein werden. „Das Leben wird nicht von null auf hundert wieder hochgefahr­en werden, sondern noch eine Weile mit begrenzter Personenza­hl auf gewissem Raum bleiben“, sagt Strobel. Auch langfristi­g geht er davon aus, dass das Interesse an virtuellen Möglichkei­ten bestehen bleibt.

Der Film ist auf Youtube auf dem Kanal von Thomas Strobel zu sehen.

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FOTO: JUL In der Galerie DX Diane bauen die Veranstalt­ungsprofis ihr Studio auf.

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