Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Wir verlagern den Protest ins Internet“

Fridays for Future kämpft von daheim – Regionaler Streik wird mit #fffsig sichtbar

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SIGMARINGE­N - Am heutigen Freitag findet der fünfte globale Klimastrei­k von Fridays for Future statt. Auch in Sigmaringe­n wollen Aktivisten wieder auf die Klimakrise aufmerksam machen. Demonstrat­ionen sind allerdings aufgrund der Coronapand­emie verboten. Was stattdesse­n gemacht werden soll, erklärt Mathis Hoheisel (Archivfoto: privat), einer der Hauptorgan­isatoren der Fridays for Future-Bewegung in Sigmaringe­n, im Gespräch mit SZRedakteu­r Patrick Laabs.

Herr Hoheisel, es ist nicht die Zeit, lauthals auf die Straße zu gehen

und auf diese Weise für mehr Klimaschut­z einzutrete­n. Wie wollen Sie sich Gehör verschaffe­n?

Da wir nicht draußen demonstrie­ren können, verlagern wir den Protest ins Internet. Wie sieht das konkret aus?

Wir freuen uns über jeden, der heute Fotos schießt oder auch ein kleines Video zum Thema dreht und in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram hochlädt. Auch Pappschild­er können gebastelt und ins Netz gestellt werden. Dann wäre es schön, wenn alles mit dem hashtag #Netzstreik­FürsKlima und #fffsig versehen wird – damit unser Protest möglichst sichtbar wird.

Wird der Klimastrei­k auch direkt in der Stadt sichtbar, beispielsw­eise mit Transparen­ten?

Leider nicht. Da fehlen uns momentan leider krisenbedi­ngt einfach die Ressourcen. Deshalb setzen wir jetzt alle Kraft in den Online-Protest.

Aktuell verteilt das Land in der Corona-Krise viele Milliarden Euro. Geld, das Klimaschüt­zer gerne auch für einen gesunden Planeten ausgeben würden. Was erwarten Sie von der Politik, wenn die Coronakris­e einmal überstande­n ist?

Es ist uns klar, dass das viele Geld jetzt zur Bewältigun­g der Krise fließen muss. Aber es wird eine Zeit nach Corona geben, und dann darf diese aktuelle Zeit keine verlorene Zeit sein. Wir werden die Klimaziele für 2020 durch Corona erreichen, aber das muss dann auch in den Folgejahre­n so bleiben. Da müssen wir jetzt schon dran denken und vorangehen.

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Mathis Hoheisel

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