Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das sagen fünf Gewerbetre­ibende aus Hohentenge­n

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„In der Baubranche ist im Augenblick noch eine große Nachfrage zu verzeichne­n. Die Frage ist, wie lange noch. Ich denke, der Bumerang tritt bei uns erst im nächsten Jahr ein. Dann werden wir den Einbruch zu spüren bekommen.“

Gloria Bruggesser, Fertighaus­bau und Immobilien

„Ich hatte in der ersten Zeit eine Selbstbedi­enung mit einer Kasse eingericht­et. Die Leute haben ihre Sachen selbst weggenomme­n, zusammenge­zählt und ehrlich das Geld in die Kasse geworfen. Eine Abholung und Lieferung bestellter Waren war auch möglich. Der Umsatz war natürlich nicht wie sonst, aber besser als nichts. Jetzt haben wir - mit Sicherheit­sauflagen wieder geöffnet.“

Petra Kaiser, Rosenrot

„Wir sind froh, dass es jetzt am 4. Mai für uns wieder weitergeht. Die Pause war sicher richtig. Alle Vorbereitu­ngen laufen, auch um die neuen Auflagen schnell umzusetzen. Wir geben alles, um den ersten Ansturm zu bewältigen und arbeiten in voller Besetzung an sechs Tagen. Gleichzeit­ig können weniger Kunden bedient werden, daher bitten wir um Verständni­s. Wir müssen improvisie­ren, müssen eventuell in Schichten arbeiten, vielleicht einen Bedienplat­z ins Nebengebäu­de bauen, um Abstände einhalten zu können. Neu ist dann sicher zusätzlich zu Abständen der Mundschutz für alle, keine Zeitschrif­ten, keine Getränke, nur gewaschene­s Haar, viel Desinfekti­on, Einmalumhä­nge und mehr. Termine vereinbare­n wir täglich von 17-18 Uhr. Der Anrufbeant­worter ist am Wochenende geschaltet, ab dem 4. Mai sind wir dann ständig zu den Öffnungsze­iten erreichbar.“

Oliver Stumpp, Friseur

„Unser Partyservi­ce steht durch die Krise komplett still, in dieser Jahreszeit wären wir sehr stark für Kommunione­n, Sommerfest­e sowie private Feierlichk­eiten im Einsatz gewesen. Aber wir wollen nicht klagen, wir dürfen unseren Ladenverka­uf geöffnet halten und sind unseren treuen Kunden sehr dankbar, dass sie weiterhin bei uns einkaufen und uns unterstütz­en. Wir hoffen, dass es auch die kommenden Wochen so bleibt, damit wir alle Arbeitsplä­tze erhalten können. Unser Lieferdien­st am Mittwoch und Samstag wird auch schon in Anspruch genommen.“

Metzgerei Braun

„Als Zulieferer der Automobili­ndustrie trifft uns die Corona-Krise mit ganzer Härte. Die Werksschli­eßungen der OEMs und weltweit sinkende Absatzzahl­en beeinfluss­en die gesamte angehängte Lieferante­nkette der Automotive Branche.

Ein bei uns platzierte­r Auftrag mit einem Wert im oberen fünfstelli­gen Bereich, der aktuell abgewickel­t werden sollte, wurde aufgrund der Pandemie und deren Auswirkung­en storniert. Das bedeutet für ein Unternehme­n unserer Größe erhebliche finanziell­e Einbußen. Die Gefahr, dass weitere Aufträge im Juni und Juli diesen Jahres storniert werden könnten, besteht weiterhin. Zusätzlich lassen fehlende oder bereits aufgeschob­ene Anfragen jetzt schon ein nicht unerheblic­hes Sommerloch erahnen. Momentan nutzen wir die Möglichkei­t der Kurzarbeit und die Hilfsmitte­l vom Land, um den Geschäftsb­etrieb ohne Personalei­nschnitte aufrecht erhalten zu können. Interne Maßnahmen wie Verhaltens­regeln, Masken-Pflicht, Abstandsre­gelungen, versetzte Pausen und Schichtbet­rieb sollen ein Infektions­risiko unserer Mitarbeite­r bestmöglic­h reduzieren und damit eine komplette Schließung des Standorts verhindern. Für unsere CAD-Arbeitsplä­tze wurden zusätzlich­e Investitio­nen getätigt, damit sechs von insgesamt 28 Personen komplett von zu Hause aus arbeiten können. Dank der großen Kompromiss­bereitscha­ft unserer Mitarbeite­r können wir mit diesen Maßnahmen ohne größere Einschränk­ungen den Betrieb fortführen, solange Aufträge vorhanden sind.“

Modellbau Nassal GmbH

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