Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bei diesen Baumaßnahmen geht es voran
Projekte in Heudorf, Mengen, Ennetach und Völlkofen werden vom Land gefördert
MENGEN/GÖGE/SCHEER - Land und Kommunen investieren auch in den kommenden Jahren in die Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur der Städte und Gemeinden. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilt, sind gerade Bauvorhaben mit einer Förderhöhe von etwa 58 Millionen Euro neu in das Förderprogramm des Landes aufgenommen worden, das den etwas sperrigen Namen Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) trägt. Auch Mengen, Hohentengen und Scheer erhalten Förderungen, die meisten Projekte waren allerdings schon in den vergangenen Jahren in das Programm aufgenommen worden, die Mittel bereits fest eingeplant.
Gehweg Heudorf:
Mit einer Fördersumme von knapp 229 000 Euro darf die Stadt Scheer für den neuen Gehweg in Heudorf rechnen. „Der Förderbescheid ist bei uns im Rathaus eingegangen, jetzt können wir die Arbeiten endlich ausschreiben“, sagt Bürgermeister Lothar Fischer. Die Planungen des Ingenieurbüros von Uwe Koschmieder stehen. Neben der Erneuerung des Kanals in der Ortsdurchfahrt, soll es von Scheer kommend rechter Hand bis zur Einmündung in Richtung Halle auch einen Gehweg geben. Die Kanalerneuerung
ist mit Kosten von 787 000 Euro eingeplant, der Gehweg kostet insgesamt 550 000 Euro. Die Förderung des Landes werde also dringend gebraucht, so Fischer.
Gehweg Völlkofen:
Auch in der Ortsdurchfahrt von Völlkofen sollen Kanal und Straßenbelag saniert werden. Vorgesehen ist außerdem ein durchgängiger Gehweg, teils auch doppelseitig. Der erste Bauabschnitt soll laut Ingenieur Franz Knab vom Ortseingang Autohaus Lehleiter bis zum Kreuzungsbereich Völlkofer Straße/Friedberger Straße gehen. Der Gehweg würde dabei, von Hohentengen kommend, rechts verlaufen. Im Bereich der neuen Bushaltestelle, die zwischen Kolpingstraße und Erlenweg angebracht werden soll, sowie im Bereich Einmündung Friedberger Straße soll er auch auf der linken Seite angelegt werden. Insgesamt rechnet die Gemeinde Hohentengen mit Kosten von 5,34 Millionen Euro. Der Gehweg ist laut Bürgermeister Peter Rainer bereits 2019 in das Förderprogramm aufgenommen. „Jetzt im März haben wir aber den konkreten Antrag abgegeben“, sagt er. Grundlage für den Antrag sei, dass alle betroffenen Grundstückseigentümer ihre Zustimmung gegeben hätten. Da für den Gehweg Teile privater Grundstücke nötig sind, müssen diese von der Gemeinde
erworben werden. In der Vergangenheit hatten sich die Verhandlungen als teilweise zäh entpuppt, da nicht alle zum Verkauf bereit gewesen waren. „Corona-bedingt konnten die notariellen Verträge leider nicht mehr beurkundet werden, aber die Verhandlungen waren erfolgreich“, betont Rainer. „Nun hoffen wir natürlich auf einen positiven Bescheid.“
Fahrradstellplätze am Bahnhof Mengen:
Auf die bereits vorbereitete Fläche neben dem Mengener Bahnhof sollen neue Radstellplätze gebaut werden. Geplant sind 84 Stellplätze in Doppelstock- und Bügelstellplätzen. Hinzu kommen 18 Stellplätze in einer Sammelschließanlage. Dies ist ein containerähnlicher geschlossener Bau, in dem Radfahrer ihre Räder wetter- und diebstahlgeschützt einschließen können. Die Kosten für die Radstellplätze (inklusive der Befestigung der Fläche) belaufen sich auf insgesamt 75 000 Euro. Laut Kerstin Keppler, Pressesprecherin der Stadt Mengen, hat das Land nun eine Fördersumme von 26 280 Euro zugesagt, die noch beim Regierungspräsidium beantragt werden muss. Aus einem Bundesprogramm gibt es zusätzlich noch einmal 25 000 Euro, sodass die Stadt selbst am Ende nur rund ein Drittel der Kosten tragen wird. Für weitere
Synergieeffekte sollen die Anlagen gemeinsam mit anderen Kommunen ausgeschrieben werden, um einen guten Preis zu erzielen. Das stehe allerdings noch aus.
Fußgängerüberweg Ennetach: G
Gemeinsam mit der Stadt Mengen baut der Landkreis Sigmaringen auf Höhe des Kindergartens St. Christopherus in Ennetach einen Fußgängerüberweg über die Kastenstraße, bei der es sich um eine Kreisstraße handelt. Weil zu dem Überweg mehr als nur die „gemalten“Zebrastreifen gehört, kostet die Einrichtung insgesamt 41 200 Euro. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres haben Kreis und Stadt gemeinsam einen Förderantrag gestellt, der Zuwendungsbescheid über eine Summe von 21 000 Euro sei im Februar gekommen, so Tobias Kolbeck, Pressesprecher des Landkreises. Der Kreis erhält davon einen Anteil von 9000 Euro und zahlt - mit weiteren 3000 Euro aus der Kreiskasse - die Baustelleneinrichtung, Verkehrssicherung, Markierung, Beleuchtung und Beschilderung in Höhe von 11 900 Euro. Der 12 000-Euro-Anteil der Stadt wird mit weiteren 18 000 Euro in die Umgestaltung des Gehwegs investiert. In der Kalenderwoche 20, also ab dem 11. Mai, soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die von der Firma Igel übernommen werden.