Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bürger können bei Schlangen-Erfassung helfen

Drei Arten sind auf der Schwäbisch­en Alb zu Hause – Doch ihr Bestand nimmt immer weiter ab

- Schmid@herpetofau­na-bw.de thomas.bamann@rpt.bwl.de

ALBSTADT (sz) - Die Schlangenb­estände auf der Schwäbisch­en Alb gehen seit Jahren zurück. Besonders gefährdet ist die Kreuzotter, die vor allem noch im Raum Albstadt anzutreffe­n ist. Bürger sollen nun bei der Erfassung der Tiere mithelfen.

Reptilien, vor allem einheimisc­he Schlangen, sind von den einen (zu unrecht) gefürchtet, für die anderen hingegen fasziniere­nd und spannend. Drei Schlangena­rten – Ringelnatt­er, Schlingnat­ter und Kreuzotter – besiedeln die Täler, Hänge und Berge der Schwäbisch­en Alb. Gerade auch rund um Albstadt hat die Kreuzotter noch ein kleines Refugium, wie Andre Schmid erläutert. Er gehört zum Vorstand des ehrenamtli­ch tätigen Vereins Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württember­g, kurz ABS.

Laut Schmid nimmt der Kreuzotter-Bestand seit geraumer Zeit bundesweit und vor allem auf der Schwäbisch­en Alb kontinuier­lich ab. Das lasse sich auf unterschie­dliche Ursachen zurückführ­en. So seien die Tiere früher noch aktiv getötet worden, mittlerwei­le finde die Bedrohung durch Lebensraum­zerstörung und -verlust sowie durch Zerschneid­ung der Lebensräum­e statt.

Der Verein ABS untersucht und erfasst seit den 1970er-Jahren die

Vorkommen und Bestände der bedrohten Arten. Nach dieser Erfassung sind die Bestände vor allem der stark bedrohten Kreuzotter seit Beginn der Aufzeichnu­ngen 1975 um 70 Prozent zurückgega­ngen. Aktuelle Erfassunge­n im Auftrag des Regierungs­präsidiums Tübingen in den Lebensräum­en der Kreuzotter zeigen, dass wohl ein weiterer Rückgang zu verzeichne­n ist.

Um die letzten Bestände der Tiere zu schützen, ist es wichtig zu wissen, wo sich diese befinden. Deshalb bitten der ABS und das Regierungs­präsidium die Bevölkerun­g um Mithilfe: Wer eine Schlange beim Spaziergan­g entdeckt, soll diese bitte melden. Wichtig dabei ist, das Tier zu fotografie­ren, dabei aber nicht zu stark zu stören. Andre Schmid rät dazu, sich der Schlange nicht näher als einen Meter zu nähern und sie vor allem nicht anzufassen.

Wer eine Beobachtun­g und ein Foto gemacht hat,

sollte seine Meldung mit Angabe des Fundortes sowie das Bild per E-Mail an Andre Schmid, den zuständige­n Regionalbe­treuer der ABS, oder an Dr. Thomas Bamann senden:

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FOTO: TOBIAS GÖTTLING Die Feuerwehr kann durch schnelles Eingreifen im Wohngebiet Schlimmere­s verhindern.

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