Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bürger können bei Schlangen-Erfassung helfen
Drei Arten sind auf der Schwäbischen Alb zu Hause – Doch ihr Bestand nimmt immer weiter ab
ALBSTADT (sz) - Die Schlangenbestände auf der Schwäbischen Alb gehen seit Jahren zurück. Besonders gefährdet ist die Kreuzotter, die vor allem noch im Raum Albstadt anzutreffen ist. Bürger sollen nun bei der Erfassung der Tiere mithelfen.
Reptilien, vor allem einheimische Schlangen, sind von den einen (zu unrecht) gefürchtet, für die anderen hingegen faszinierend und spannend. Drei Schlangenarten – Ringelnatter, Schlingnatter und Kreuzotter – besiedeln die Täler, Hänge und Berge der Schwäbischen Alb. Gerade auch rund um Albstadt hat die Kreuzotter noch ein kleines Refugium, wie Andre Schmid erläutert. Er gehört zum Vorstand des ehrenamtlich tätigen Vereins Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg, kurz ABS.
Laut Schmid nimmt der Kreuzotter-Bestand seit geraumer Zeit bundesweit und vor allem auf der Schwäbischen Alb kontinuierlich ab. Das lasse sich auf unterschiedliche Ursachen zurückführen. So seien die Tiere früher noch aktiv getötet worden, mittlerweile finde die Bedrohung durch Lebensraumzerstörung und -verlust sowie durch Zerschneidung der Lebensräume statt.
Der Verein ABS untersucht und erfasst seit den 1970er-Jahren die
Vorkommen und Bestände der bedrohten Arten. Nach dieser Erfassung sind die Bestände vor allem der stark bedrohten Kreuzotter seit Beginn der Aufzeichnungen 1975 um 70 Prozent zurückgegangen. Aktuelle Erfassungen im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen in den Lebensräumen der Kreuzotter zeigen, dass wohl ein weiterer Rückgang zu verzeichnen ist.
Um die letzten Bestände der Tiere zu schützen, ist es wichtig zu wissen, wo sich diese befinden. Deshalb bitten der ABS und das Regierungspräsidium die Bevölkerung um Mithilfe: Wer eine Schlange beim Spaziergang entdeckt, soll diese bitte melden. Wichtig dabei ist, das Tier zu fotografieren, dabei aber nicht zu stark zu stören. Andre Schmid rät dazu, sich der Schlange nicht näher als einen Meter zu nähern und sie vor allem nicht anzufassen.
Wer eine Beobachtung und ein Foto gemacht hat,
sollte seine Meldung mit Angabe des Fundortes sowie das Bild per E-Mail an Andre Schmid, den zuständigen Regionalbetreuer der ABS, oder an Dr. Thomas Bamann senden: