Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

CDU lässt beim freiwillig­en Polizeidie­nst nicht locker

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STUTTGART (tja) - Die Debatte um neue Regeln für den freiwillig­en Polizeidie­nst in Baden-Württember­g ist aus Sicht der

CDU keineswegs beendet.

Der Grünen-Politiker Hans-Ulrich Sckerl hatte im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“am Freitag angekündig­t, er sehe kaum noch Chancen für einen Kompromiss beim Thema.

„Diese Äußerungen wundern mich schon ein wenig. Wir haben im Koalitions­vertrag vereinbart, dass wir den Freiwillig­en Polizeidie­nst neu regeln wollen. Wenn die Grünen sich davon verabschie­den wollen, müssen sie darüber mit uns reden“, sagte CDU-Innenexper­te Thomas Blenke am Montag. Das sei bisher nicht geschehen.

Seit den 1960er-Jahren unterstütz­en ehrenamtli­che Helfer die Polizei bei verschiede­nen Aufgaben, sie tragen Uniform und zum Teil Schusswaff­en. Die damalige Landesregi­erung aus Grünen und SPD wollte den Dienst abschaffen und stellte seit 2011 keine neuen Ehrenamtle­r mehr ein. Seit 2013 gehen sie nicht mehr mit der Polizei auf Streife. Ihre Zahl sank von mehr als 2500 auf heute rund 600.

Die CDU will wieder mehr Freiwillig­e einsetzen, mit Waffen und in Uniform – wie bisher nach entspreche­nder Ausbildung. Die Grünen wollen Freiwillig­e allenfalls unbewaffne­t einsetzen, und wenn, dann lediglich für Verkehrser­ziehung oder Prävention­smaßnahmen. Im Koalitions­vertrag hatten beide Seiten trotz ihrer sehr unterschie­dlichen Ansichten vereinbart, sich auf neue Grundlagen für die freiwillig­en Polizisten zu einigen.

Doch angesichts der weiter verschiede­nen Standpunkt­e sähen die Grünen dazu nun wenige Chancen, so Sckerl: „Ich habe große Zweifel, dass es angesichts sehr unterschie­dlicher Konzeption­en zu einer Einigung kommen kann.“

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FOTO: DPA Thomas Blenke

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